Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jüngsten Mitgliederversammlung der Neuen Baugenossenschaft Lauingen wurden kürzlich Teil einer richtungsweisenden und in vielerlei Hinsicht bewegenden Versammlung. Lauingens Bürgermeisterin Katja Müller sowie Gundelfigens Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der BG Gundelfingen, Dieter Nägele, unterstrichen die große Bedeutung der Veranstaltung gerade in Bezug auf die Verschmelzung der beiden Genossenschaften und damit einhergehend die Stärkung und Bündelung der Kräfte.
Bereits zu Beginn konnte der geschäftsführende Vorstand Markus Hummel eine laut Pressemitteilung überaus positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 ziehen. Trotz umfangreicher Investitionen in Höhe von rund 200.000 Euro, die allesamt aus Eigenmitteln finanziert wurden, konnte die Genossenschaft ein starkes Jahresergebnis präsentieren. Die Investitionen konzentrierten sich – wie bereits in den Vorjahren – auf die Bestandssicherung und Substanzerhaltung des Immobilienportfolios. Diese Strategie zeigt Wirkung: Die durchschnittliche Leerstandsquote lag im Jahr 2024 bei niedrigen 0,37 Prozent – ein Wert, der selbst im landesweiten Vergleich nahezu konkurrenzlos ist.
Der Schuldenstand konnte reduziert werden
Auch der Ausblick bleibt positiv. Dank vorausschauender Maßnahmen wie der zweiten Runde an Fassadensanierungen, die bereits 2019 begonnen wurde, wird mit noch weiteren Rückgängen bei Leerstandskosten gerechnet. Der Fokus liegt auf der langfristigen Wirtschaftlichkeit: Die Verschuldung konnte im Jahr 2024 um über 300.000 Euro reduziert werden – durch planmäßige sowie außerplanmäßige Tilgungen. Zukünftige Sanierungen, insbesondere im Bereich der energetischen Ertüchtigung, sollen weiterhin ausschließlich durch Eigenmittel gestemmt werden.
Ein bedeutender Tagesordnungspunkt war die Neuwahl zum Aufsichtsrat. Bürgermeisterin Müller wurde in ihrem Amt bestätigt. Für das langjährige Mitglied Josef Hummel, der nach 35 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit aus dem Aufsichtsrat ausschied, wurde Jakob Hitzler neu in das Gremium gewählt. Was folgte, war ein emotionaler Höhepunkt der Versammlung: Josef Hummel, dessen Name untrennbar mit der Geschichte der Genossenschaft verbunden ist, wurde durch Verbandsdirektor Andreas Pritschet mit der Ehrenurkunde des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW) ausgezeichnet. Für seine außergewöhnlichen Verdienste wurde ihm zudem durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Albert Kaiser der Titel als „Ehrenaufsichtsrat“ der NBG verliehen – eine Ehre, die bisher nur einem weiteren Mitglied vor ihm zuteilwurde.

In einer bewegenden Laudatio würdigte Albert Kaiser Hummel nicht nur als langjährigen Vorstand und Aufsichtsrat, sondern als Visionär, Gestalter und Motor zahlreicher Meilensteine der Genossenschaft. Zu den Höhepunkten seines Wirkens zählen die umfassenden Sanierungsmaßnahmen der letzten Jahrzehnte, der Erwerb und Umbau des ehemaligen Gasthauses „Grüner Baum“ zur heutigen Geschäftsstelle sowie die Mitgestaltung der 75-Jahr-Feier inklusive der Jubiläumschronik.
Die Lauinger stimmten zu 100 Prozent für die Fusion
Ein weiterer historischer Beschluss wurde mit der Zustimmung zur Verschmelzung mit der Baugenossenschaft Gundelfingen gefasst. Vorstand Markus Hoffmann erläuterte die Beweggründe und Vorteile dieser Fusion. Er betonte, dass beide Genossenschaften auf einem soliden Fundament stünden und sich in Bezug auf Immobilienbestand, Struktur und Philosophie ideal ergänzen. Die Verschmelzung ermögliche es, gemeinsame Verwaltungskosten zu senken und zukunftsgerichtete Strukturen zu schaffen – ohne dabei an Eigenständigkeit oder Mieterfreundlichkeit zu verlieren. Für die Mitglieder werde sich operativ nichts ändern: Mieten, Geschäftsanteile und rechtliche Rahmenbedingungen blieben unangetastet. Mit 100-prozentiger Zustimmung votierten die anwesenden Mitglieder klar für die Fusion – ebenso wurde der neue Name der Genossenschaft, „Neue Baugenossenschaft Lauingen-Gundelfingen eG“, einstimmig beschlossen. Begleitet wurde die Verschmelzungsentscheidung durch den Notar Dr. Franz X. Gärtner, Verbandsdirektor Andreas Pritschet sowie Rechtsanwältin Dr. Julia Betz vom VdW Bayern. Im Fusionsprozess müssen nun noch die Mitglieder der Gundelfinger BG zustimmen.
Zum Abschluss der Versammlung wurden langjährige Mitglieder für ihre Treue ausgezeichnet. Für 25 Jahre wurden Lutz Jeroch, Helmut Wolfram, Axel Roeder sowie Marga Righi geehrt. Georg Häusler erhielt eine Ehrung für 40 Jahre Mitgliedschaft. Besonders hervorzuheben ist Wilma Kuisl, die der Genossenschaft seit stolzen 70 Jahren angehört – auch sie wurde mit einer Ehrenurkunde und einem Präsent bedacht. (AZ)
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