Dr. Sarah Straub, Liedermacherin, Psychologin und Autorin, hat ihre 2015 verfasste Doktorarbeit mit dem Titel „Die Einschätzung von Vertrauenswürdigkeit und der persönliche Raum bei der Verhaltensvariante der frontotemporalen Demenz“ laut einer Pressemitteilung an das Archiv der Stadt Gundelfingen übergeben. Die Dissertation, die sie zur Erlangung des Doktorgrades in Humanbiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm verfasst hat, beschäftigt sich mit einem hochaktuellen Thema der Demenzforschung und umfasst mehr als 100 Seiten wissenschaftlicher Ausführungen. „Es ist mir eine Ehre, mein Forschungsergebnis mit der Stadt Gundelfingen zu teilen und einen Beitrag zur langfristigen Bewahrung zu leisten. Demenz ist ein Thema, das uns früher oder später alle betrifft und das in der Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit braucht“, sagt Straub bei der Übergabe der Dissertation.
Die Psychologin betont zudem, dass die Auswirkungen von Demenz nicht nur für die betroffenen Patienten, sondern vor allem für das pflegende Personal und die Angehörigen eine enorme Herausforderung darstellen. „Demenz bedeutet für alle Beteiligten eine große Belastung. Empathie, Geduld und ein offenes Ohr sind unerlässlich, um den Betroffenen die nötige Würde und Unterstützung zu bieten“, erklärt die Autorin und Forscherin. Die Schaffung eines Umfelds, in dem Patienten sich sicher und verstanden fühlen, sei von zentraler Bedeutung. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist Straub auch als Sängerin und Musikerin bekannt. Mit ihren Büchern „Wie meine Großmutter ihr Ich verlor“ und „Wohlfühlküche bei Demenz“ hat Straub die Auswirkungen von Demenz auf das persönliche und familiäre Leben thematisiert. Beide Bücher werden ebenfalls im Stadtarchiv aufbewahrt.
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Gundelfingen
Das städtische Archiv, das ehrenamtlich von Hans Scherm geleitet wird, bewahrt nicht nur historische Dokumente und Schriften der Stadt Gundelfingen, sondern auch wissenschaftliche Arbeiten von städtischem Interesse. Im Archiv befinden sich seit 1926 Dissertationen. Es ist ein bedeutender Ort der Erinnerung und des Wissens über die Stadtgeschichte, heißt es in der Pressemitteilung. Zuletzt übergab auch der Stadtrat und Dritte Bürgermeister Dr. Florian Steidle seine Doktorarbeit ans Archiv, was die fortwährende Bedeutung des Archivs als Sammlung für wissenschaftliche Arbeiten unterstreiche.
Archivar Scherm weist darauf hin, dass Dissertationen sowie Belletristik von lokalem oder städtischem Interesse gerne im Archiv aufgenommen werden könnten. Das trage nicht nur zur Bewahrung von Wissensschätzen bei, sondern ermögliche auch eine nachhaltige Nutzung und Zugänglichmachung für zukünftige Generationen. Die Stadt Gundelfingen würdigte Sarah Straub zudem mit einem Eintrag in das Goldene Buch, eine besondere Auszeichnung für herausragende Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße für die Gesellschaft und das öffentliche Leben verdient gemacht haben. „Ihre Arbeit als Forscherin, Autorin und Künstlerin hinterlässt einen bleibenden Eindruck und leistet einen wertvollen Beitrag zur Auseinandersetzung mit Demenz“, sagt Rathauschef Nägele. (AZ)
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