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Kommentar: Jugendliche haben eine größere Bühne verdient

Kommentar

Jugendliche haben eine größere Bühne verdient

Michael Stelzl
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    Wenn Politiker diskutieren, sehen und hören alle zu. Debattieren Jugendliche, kommt niemand.
    Wenn Politiker diskutieren, sehen und hören alle zu. Debattieren Jugendliche, kommt niemand. Foto: ARD, ZDF, dpa (Symbolbild)

    Es wird ja gerne und viel über Jugendliche geschimpft. Sie würden ihre Zeit nur am Handy verbringen und sich sonst für nichts interessieren. Dadurch würden sie vor lauter „Digga“, „Alter“, „Aura“ und „Yurr“ keinen richtigen Satz bilden können. Das ist schlichtweg falsch, wie dutzende Schülerinnen und Schüler beim Regionalwettbewerb von Jugend debattiert am Sailer-Gymnasium in Dillingen eindrucksvoll bewiesen haben. Nur: Es hat kaum jemand gesehen.

    Bei Jugend debattiert geht es um Allgemeinwissen und Redegewandheit

    Das richtige Debattieren ist eine Kunst. Zugrunde liegt zunächst einmal ein breites Allgemeinwissen, gepaart mit guter Recherche zum Thema. Darauf aufbauend gilt es, die eigenen Argumente klar und strukturiert vorzubringen und gleichzeitig die Argumente der Gegenseite zu entkräften. Dafür sind Spontaneität, ein wenig Witz und vor allem Redegewandtheit vonnöten.

    In den Genuss der Fertigkeiten der Debattierenden beim Regionalwettbewerb sind jedoch nur ihre Mitschülerinnen und Mitschüler sowie einige Lehrkräfte gekommen. Es wäre besser gewesen, wenn sie nicht nur eine Bühne in der Schule gehabt hätten.

    Es bräuchte ein Diskussionsformat auf Augenhöhe: Mit Jugendlichen sowie Politikern aus dem Landkreis Dillingen

    Es fehlt an Formaten, bei denen Jugendliche gemeinsam mit Erwachsenen auf Augenhöhe diskutieren. Warum also nicht einige Vertreter der Früher-war-alles-besser-Fraktion, lokale Politikerinnen und Politiker gemeinsam mit den Teilnehmenden von Jugend debattiert auf eine Bühne stellen und sie über die wichtigen und unwichtigen Themen unserer Gesellschaft diskutieren lassen. Nach zuvor festgelegten Regeln und gleicher Redezeit für alle.

    Gerade in den aktuellen Zeiten, in denen Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten immer emotionaler ausgetragen werden, wäre es eine wunderbare Rückbesinnung auf den demokratischen Diskurs – und eine Debatte auf Augenhöhe.

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