Die Zahlen klingen erschreckend: Derzeit gewährleisten knapp 249.000 Spenderinnen und Spender mit ihrem Blut die Versorgung von rund 13,4 Millionen Menschen in Bayern. Darüber hat der BRK-Blutspendedienst Ende Februar informiert. Damit sorge ein relativ kleiner Personenkreis dafür, dass stets ausreichend Blutpräparate zur Verfügung stehen. Und das, wo der Bedarf eher noch wachsen könnte.
Davon geht Stephan Härpfer als Geschäftsführer des BRK-Kreisverbands Dillingen aus. Er argumentiert etwa mit einer älter werdenden Gesellschaft. Dieser Annahme muss man zustimmen. Sind es doch die in ihrer Anzahl starken Babyboomer, die gerade nicht nur ins Rentenalter kommen. Nach und nach fallen Menschen dieser Generation auch als Blutspender weg, weil sie mit zunehmendem Alter dafür nicht mehr fit genug sind. Eine Altershöchstgrenze gibt es für das Spenden zwar nicht, doch die Gesundheit muss mitspielen. Gleichzeitig sind es oft ältere Menschen, die erkranken und auf Bluttransfusionen angewiesen sind.
Wie können junge Menschen ans Blutspenden herangeführt werden?
Es wird also Zeit, dass jüngere Generationen dagegen arbeiten und vermehrt zum Blutspenden gehen. Wer einen Termin wahrnimmt, erlebt zwar schon jetzt ein gemischtes Bild: Männer und Frauen aller Altersklassen lassen sich die Nadel setzen. Doch der Schein trügt, wie die Zahlen zeigen.
Um mehr Menschen zum Blutspenden zu bewegen, könnte ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden. So wie früher, als Wehrpflichtige in Gegenleistung zur Spende einen freien Tag bekommen haben. Daran erinnert sich BRK-Chef Härpfer. In großen Firmen mit mehreren hundert Mitarbeitenden könnten Arbeitgeber den Blutspendedienst ins Haus holen. Befindet sich das Angebot direkt vor der Nase und läuft die Spende während der Arbeitszeit, kommt vielleicht der ein oder andere auf dieses wichtige Thema, der sich sonst nicht damit beschäftigen würde.
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