Arbeit, aber kein Bleiberecht: Muss Adam Mohamed zurück nach Ghana?
Plus Adam Mohamed arbeitete als Altenpfleger in Lauingen. In einer Branche, die dringend Verstärkung sucht. Jetzt soll der 25-Jährige Deutschland nach sieben Jahren verlassen.
Als die Polizei frühmorgens an Adam Mohameds Tür klopfte, brach für den 25-Jährigen eine Welt zusammen. "Das hat mich kaputt gemacht", erzählt er wenige Tage später. Die Beamten brachten ihn vergangene Woche erst vor Gericht, dann nach Eichstätt ins Gefängnis. Adam Mohamed sollte am Dienstag abgeschoben werden. Ein Mann, der seit sieben Jahren in Deutschland lebt, als gut integriert gilt und in der Altenpflege arbeitet, wo dringend Personal gesucht wird. Doch es kam anders. Denn der Fall beschäftigt nun sogar die Landespolitik. Ausgang ungewiss.
Bis 2015 lebte Mohamed in Ghana, wuchs jahrelang bei seiner Oma im Norden des Landes auf. Doch dann machten Gerüchte im Ort die Runde, sie wäre eine Hexe. So erzählt es Mohamed. Bis heute werden in dem afrikanischen Land immer wieder Frauen verdächtigt, Hexen zu sein. Ihnen droht oft Übles, viele sind gezwungen zu fliehen. Leidtragende sind auch die Verwandten: Denn der Glaube besagt, dass sich die magische Kraft auf sie überträgt. Für Mohamed stand fest: "Hier ist kein Leben." Er floh über Libyen nach Italien und weiter nach Deutschland. Mehr als sieben Jahre ist das her.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Hier zeigt sich warum eine zeitnahe Entscheidung und Umsetzung erforderlicher Migrationsmaßnahmen erforderlich ist. Auch die Maßnahmen der Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte in D. bedürfen dringend einer Überarbeitung. Warum wird hier nicht einfach eine Statusänderung durchgeführt? Verdreht war das Ganze schon als nicht zeitnah entschieden wurde.
Sie meinen, dann hätte man den Mann schneller abschieben können, und es wäre ihm erspart geblieben, im Pflegedienst zu arbeiten, wo es wahrlich nicht nur Dinge zu tun gibt, die Freude machen?
Danke, dass die Zeitung endlich auch mal so einen Fall aufgreift. Das ganze ist so widersinnig, dass man nur den Kopf schütteln kann. Und es ist leider kein Einzelfall. Man spricht in diesem Forum so oft vom "Weltsozialaamt" Deutschland und man trifft so oft auf sehr ablehnende Aussagen gegenüber Asylbewerbern. An diesem Beispiel sieht man aber, dass auch Leute, die hier Asyl suchen, ein wertvoller Bestandteil unserer Gesellschaft sein können. Aber dieser Fall zeigt auch, dass sich Integration und arbeiten für diese Gesellschaft sich eigentlich nicht auszahlt. Denn trotz des Bemühens des jungen Mannes, hier Fuß zu fassen und der Gesellschaft nützlich zu sein, schlägt die Bürokratie gnadenlos zu. Das kann nicht die Lösung sein. Nur weil man bei den Leuten am rechten Rand des Parteienspektrums Eindruck machen will, kommen solche Alibi-Entscheidungen zustande. Damit schadet man nicht nur dem Menschen, der abgeschoben werden soll, sondern der ganzen Gesellschaft.
Ich höre den "Amtsschimmel" wiehern! Es ist kaum zu fassen, wir zahlen die Ausbildung, brauchen solche Leute dringendst und schieben sie dann ab. Das soll jemand verstehen.
"Dann absolvierte er eine schulische Ausbildung zum Sozialbetreuer und Pflegefachhelfer. Fast zwei Jahre lang arbeitete er danach in der Hospitalstiftung in Lauingen. "
Da kann man nur die Daumen drücken. Es läuft hier leider viel falsch. Menschen die lernen, sich integrieren und arbeiten sollten anders behandelt werden.