Hämorrhoiden, Stuhlgangprobleme, Juckreiz, Fisteln und andere End- und Dickdarmbeschwerden: Diese Krankheiten sind schambehaftet und mitunter dauert es, bis sich Betroffene Hilfe suchen. An der Dillinger Kreisklinik gibt es für sie laut einer aktuellen Pressemitteilung mit der Proktologiesprechstunde nun eine Anlaufstelle.
Dr. Octavian Stavila behandelt Patientinnen und Patienten in der Proktologischen Sprechstunde und sagt: „Es ist mir als Erstes sehr wichtig, Zeit mitzubringen, um Vertrauen aufzubauen, damit die Menschen über ihre Probleme mit mir sprechen könne.“ Der Oberarzt arbeitet als Chirurg in der Abteilung Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie und hat sich die Zusatzbezeichnung Proktologie erarbeitet. Chefarzt Dr. Xaver Kapfer ist ebenfalls Spezialist in diesen Bereichen und ermutigte Stavila, in der Kreisklinik eine ambulante Proktologie-Sprechstunde aufzubauen. „Wir wissen, dass ein enormer Bedarf vorhanden ist“, so Kapfer.
Es sei sehr wichtig, den Kranken begreiflich zu machen, ihre Probleme nicht vor sich herzuschieben, sondern die Beschwerden sofort behandeln zu lassen. Außerdem rät er zu der von den Krankenkassen bezahlten Vorsorgeuntersuchung, der Darmspiegelung.
Proktologische Probleme: Arzt will Patienten vor der Untersuchung genau erklären, was gemacht wird
Stavila erklärt: „Hämorrhoiden sind Gefäßpolster, die mit Blut gefüllt sind und dienen dazu, den Schließmuskel am After abzudichten.“ Das sei ganz normal. „Doch das Pressen beim Stuhlgang mündet allein in Deutschland in circa 50.000 Operationen pro Jahr“, so Kapfer und Stavila. Hinter den vermeintlichen Problemen mit den Hämorrhoiden können auch gut- oder bösartige Tumore stecken, führt Stavila aus. Und weiter sagt er: „Auch sogenannte Analfissuren können bluten.“
In der ambulanten Sprechstunde könne er mit Unterstützung der examinierten Krankenschwester Karin Wagner feststellen, was für eine Behandlung für welches Problem notwendig werde. „Um es den Menschen zu erleichtern, bieten wir für diese Untersuchungen spezielle Hosen an, so dass nur der zu behandelnde Bereich für uns zugänglich bleibt.“ Stavila sei sich der Scham der Patienten bewusst und versuche, die Untersuchung so gut wie möglich im Vorfeld zu erklären. Er zeigt an Beispielen und Demonstrationsdarstellungen, mit welchem Hilfsmittel er welchen Bereich untersuchen wird, denn, „nur wer versteht, ist gut auf die Behandlung vorbereitet.“
Dass die proktologischen Sprechstunden im Dillinger Krankenhaus stattfinden, sei für die Menschen ein großer Vorteil: „Der medizinische Bereich, den wir abdecken, geht immer wieder auch in Bereiche unserer Ärzteschaft in der Gynäkologie oder Innere Medizin über.“ Man arbeite daher eng zusammen und könne alles unter einem Dach behandeln. Kapfer und Stavila betonten hierzu auch eine enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Fachärzten, insbesondere für Gastroenterologie, der Allgemeinmedizin und der Radiologie für die Bildgebung. „Bei besonders schwierigen Fällen stimmen wir uns auch mit Kollegen des Universitätsklinikums in Augsburg ab.“ (AZ)
Info: Termine sind entweder montags von 9 bis 12 Uhr oder nach Vereinbarung möglich unter der Telefon 09071/57-204 oder über die E-Mail sekretariat-ch2@khdw.de.
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