Jedes Kind hat das Recht auf eine Erziehung ohne Gewalt – ein Recht, das in Deutschland seit dem Jahr 2000 gesetzlich verankert ist. Dennoch erlebten viele Kinder auch heute noch körperliche oder seelische Gewalt in ihrem Alltag. Das meldet der Dillinger Kinderschutzbund in einer Pressemitteilung. „Der Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April erinnert uns daran, wie wichtig es ist, Kinder mit Liebe, Verständnis und Respekt zu begleiten – auch hier im Landkreis Dillingen“, so der Verein.
Eine gewaltfreie Erziehung bedeute dabei weit mehr als den Verzicht auf körperliche Strafen. „Sie umfasst auch eine respektvolle, wertschätzende Kommunikation – auf Augenhöhe.“ Der Deutsche Kinderschutzbund Ortsverband Dillingen e. V. unterstütze Eltern und Bezugspersonen mit konkreten Angeboten, um Kinder einfühlsam zu begleiten.
Wie kann gewaltfreie Kommunikation im Alltag aussehen?
Der Kinderschutzbund gibt dazu konkrete Tipps.
- Kindern aufmerksam und geduldig zuhören, ohne ihre Gefühle oder Sorgen abzutun
- Ich-Botschaften nutzen: Anstatt mit Vorwürfen zu reagieren („Du bist immer so laut!“), lieber die eigene Wahrnehmung schildern („Ich fühle mich gestresst, wenn es sehr laut ist.“)
- Grenzen mit Liebe setzen: Klare Regeln sind wichtig, aber sie sollten mit Empathie vermittelt werden
- Alternativen anbieten: Anstelle von Strafen lieber gemeinsam Lösungen suchen, die das Kind mit einbeziehen
Gewalt beginnt nicht erst bei Schlägen
„Viele Eltern möchten gewaltfrei erziehen, stoßen jedoch im Alltag an ihre Grenzen“, so der Kinderschutzbund. Stress, Überforderung oder eigene Erfahrungen könnten zu verbalen Verletzungen führen. „Doch auch Drohungen, Beschämung oder Liebesentzug hinterließen Spuren. „Kinder brauchen verlässliche, liebevolle Bindungen – gerade in schwierigen Momenten.“ Um Eltern und Kindern zu helfen, hat der Kinderschutzbund Dillingen verschiedene Unterstützungsangebote: Dazu gehören Elternkurse, Beratungsangebote für Familien und das kostenlose und anonyme Elterntelefon (0800/1110550). (AZ)
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