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Landkreis Dillingen: Landkreis-Archivare tauschen sich in Wittislingen aus

Landkreis Dillingen

Landkreis-Archivare tauschen sich in Wittislingen aus

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    Harald Lemmer (ganz rechts) und sein Team zeigten ihren Gästen, unter ihnen auch Archivdirektor Dr. Thomas Engelke vom Staatsarchiv Augsburg, wie das Wittislinger Archiv eingerichtet ist und wie die Bestände geordnet und digital erfasst werden.
    Harald Lemmer (ganz rechts) und sein Team zeigten ihren Gästen, unter ihnen auch Archivdirektor Dr. Thomas Engelke vom Staatsarchiv Augsburg, wie das Wittislinger Archiv eingerichtet ist und wie die Bestände geordnet und digital erfasst werden. Foto: Helmut Herreiner

    Das alljährliche Treffen der Archivpflegerinnen und Archivpfleger im Landkreis Dillingen ist längst zu einem festen Bestandteil in deren Jahreskalender geworden. Heuer fand es im Feuerwehrhaus in Wittislingen statt, in dessen Räumlichkeiten auch das kommunale Archiv eine geeignete Heimstatt gefunden hat. Wittislingen zählt zu den geschichtsträchtigsten Orten des Landkreises, wovon eine Vielzahl von überregional bedeutenden steinzeitlichen und frühmittelalterlichen Funden ebenso zeugt wie die Bezüge zum Heiligen Ulrich.

    Zum Treffen gekommen waren neben vielen Vertretern der Stadt- und Gemeindearchive aus dem Landkreis und weiterer historisch bewanderter Personen auch Gäste aus dem Nachbarlandkreis Donau-Ries wie der Kreisarchivpfleger und Vorsitzende des Vereins Rieser Kulturtage, Gerhard Beck, und der Vorsitzende des Bayerischen Vereins für Ahnenforschung und Familienpflege, Manfred Wegele. Kreisarchivpfleger Helmut Herreiner hatte die Veranstaltung zusammen mit Dr. Johannes Mordstein und Anton Stehle organisiert.

    Im Wittislinger Archiv stecken tausende Stunden Arbeit

    Für die Archivpfleger hat das jährliche Treffen als Ort des Austausches große Bedeutung. Herreiner unterstrich, was Wittislingens Zweiter Bürgermeister Ulrich Mayerle zuvor herausgestellt hatte: „Nur, wo passende Räumlichkeiten da sind, ist gute Archivarbeit möglich.“ Dass es in Wittislingen bis zum Einzug im Untergeschoss des Feuerwehrhauses eines viele Jahre dauernden Vorlaufs bedurfte, rekapitulierten Archivpfleger Harald Lemmer und Franz Pöschel. Sie listeten auf, wie viel Einsatz seitens der Kommune und wie viel ehrenamtliches Engagement nötig war, um das gemeindliche Archiv auf den Stand zu bringen, auf dem es sich heute befindet. Mehrere Tausend Stunden waren notwendig, um die Archivalien, das Bildmaterial und die Bücher zu sortieren, zu katalogisieren und um ein mit hohem Aufwand eingerichtetes digitales Verzeichnis in Form eines Findbuches zu erstellen und zu pflegen.

    Beeindruckt von der Arbeit der Archivare zeigte sich Landrat Markus Müller: „Ich habe Demut und größten Respekt vor dem, was Sie – und das in der Mehrzahl ehrenamtlich – für unsere 27 Kommunen im Landkreis leisten. Wir haben eine stolze Erinnerungskultur in unserem Landkreis, eine sehr reiche Geschichte mit vielen Facetten, und ich bin überzeugt davon: Wer die Gegenwart und die Zukunft bewältigen will, der muss auch die Vergangenheit und deren Herausforderungen kennen“, sagte er mit Blick auf die aktuellen Weichenstellungen der Kreispolitik wie des Gesundheits- und Krankenhauswesens oder der Verkehrspolitik.

    Archive sind Anlaufstationen für Vereine, Kommunen und viele mehr

    Archivdirektor Dr. Thomas Engelke, Leiter des Staatsarchivs in Augsburg, merkte an: „Ich zolle Ihrer Arbeit vor Ort hohen Respekt, möchte aber zugleich betonen, dass sich der Staat hier in Bayern bei einer absoluten Pflichtaufgabe weitgehend auf das Ehrenamt verlässt und sich damit seiner Verantwortung ein Stück weit entzieht.“ Die Berichte aus den einzelnen Archiven gaben beispielhaft wider, welch umfassende Tätigkeiten hier geleistet werden. Beispielhaft erläuterte Dr. Johannes Mordstein für Buttenwiesen und Wertingen, wie dort nicht nur das Projekt „Jüdische Lernorte“ mit Leben erfüllt wird, sondern dass sein Wirkungskreis auch Anlaufstation für die Kommunen und die Verwaltungen bei Rückfragen aller Art und ebenso für Vereine, Institutionen, Schulen und Einzelforschende sei. (her)

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