
70 Plätze für Ukraine-Flüchtlinge gibt es im Kloster Maria Medingen

Das Dillinger Landratsamt richtet 70 Notaufnahmeplätze im Kloster Maria Medingen für Flüchtlinge aus der Ukraine ein.
Der Angriffskrieg von Russlands Präsident Wladimir Putin auf die Ukraine treibt immer mehr Menschen in die Flucht. Immer mehr Menschen kommen täglich nicht nur in Polen an, sondern auch in Deutschland.
Deswegen rechnet das Dillinger Landratsamt bereits am kommenden Wochenende mit einer deutlichen Verschärfung der Zugangssituation. Um darauf angemessen reagieren zu können, hat die Behörde neben der für eine Erstunterbringung vorgesehenen Kreissporthalle in Gundelfingen das Angebot der Dillinger Franziskanerinnen, Deutsche Provinz, dankbar angenommen, im Kloster Maria Medingen weitere Notaufnahmeplätze zu schaffen.
Die Verpflegung übernimmt ein externer Dienstleister
Das dortige Ankunftszentrum würde im „Haus Franziskus“ rund 25 Schlafplätze für Kinder und Erwachsene und zusätzlich in begrenzter Anzahl Schlafmöglichkeiten in Babybetten bereithalten. Im zweiten Obergeschoss des Haupttraktes der Klosteranlage stünden zudem Unterbringungsmöglichkeiten für weitere 45 Personen (Erwachsene und Kinder) zur Verfügung. Auch dort könnten in begrenzter Anzahl noch Schlafmöglichkeiten in Babybetten geschaffen werden.
Dillingens Landrat Leo Schrell hat im Telefonat mit der Provinzleiterin, Schwester Martina Schmidt, betont, dass der Landkreis den Dillinger Franziskanerinnen für das Angebot, die Räumlichkeiten für die Einrichtung eines Ankunftszentrums zur Verfügung zu stellen, außerordentlich dankbar sei. „Das Angebot ist nicht nur ein beispielgebendes Zeichen von Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Solidarität, sondern hilft uns enorm bei der Bewältigung der humanitären Katastrophe“, betont der Landrat auch in einer Pressemitteilung.

Die Infrastruktur sei in Maria Medingen optimal für die Unterbringung. So sind die Zimmer durchgängig mit Waschgelegenheiten und Etagendusche/Etagen-WC sowie teilweise mit eigener Nasszelle ausgestattet. Das Haus Franziskus verfügt über eine kleine Küche, der Haupttrakt über einen großen Speisesaal. Die Verpflegung im Ankunftszentrum wird über einen externen Dienstleister sichergestellt. Das Ankunftszentrum soll den Neuankömmlingen als Zwischenstation dienen, bis eine Verlegung in eine dezentrale staatliche Unterkunft oder in eine der zahlreichen gemeldeten Privatunterkünfte erfolgen kann. Während des Aufenthalts im Ankunftszentrum sollen auch die ausländerrechtliche Registrierung und die rechtlichen Voraussetzungen für den Bezug von Sozialleistungen abgewickelt werden.
Das sagt Schwester Martina zu dem Krieg in der Ukraine
„Der Krieg in der Ukraine ist für viele unschuldige Menschen eine Tragödie und bringt Leid und Verzweiflung mit sich“, betont Schwester Martina Schmidt. „Ihnen in einer äußerst schwierigen Lebenssituation zu helfen, sie zu versorgen und ihnen die Möglichkeit zu geben, zur Ruhe zu kommen und sich wieder geborgen und sicher zu fühlen, ist für uns selbstverständlich“, so Schwester Martina. Dazu sehe sie sich mit ihren Mitschwestern schon allein vor dem Hintergrund ihres christlichen Menschenbildes verpflichtet.
Mit so vielen Menschen rechnet das Dillinger Landratsamt am kommenden Wochenende
Nach jüngsten Mitteilungen zur Zugangssituation muss davon ausgegangen werden, dass sich die Zugangslage in Bayern bis zum Wochenende nochmals deutlich verschärfen wird.
Deshalb stellt sich das Landratsamt aktuell darauf ein, möglicherweise bereits über das Wochenende bis zu 300 Menschen im Landkreis aufzunehmen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Neben dem Aufnahmezentrum im Kloster Maria Medingen bereitet die Landkreisverwaltung deshalb derzeit die Aktivierung der Kreissporthalle in Gundelfingen als weiteres Ankunftszentrum vor. Allein dort könnten bis zu 300 Menschen erstuntergebracht werden, bevor sie nach einer erfolgten Registrierung und Erstversorgung nach und nach in eine dezentrale staatliche Unterkunft oder eine der gemeldeten Privatunterkünfte verlegt werden können. Die Annahme, dass sich die Zugangslage bis zum Wochenende nochmals deutlich verschärfen wird, beruht auf der Tatsache, dass rund ein Drittel der Gesamtzugänge über die bayerischen Grenzübergänge, insbesondere Freilassing, Passau und Waidhaus läuft. Das Landratsamt nimmt angesichts der erwarteten Zugangslage weiterhin Angebote zu privaten Unterkünften per E-Mail (asyl-unterbringung@landratsamt.dillingen.de) an. (pm)
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