Der Unfall auf der gesperrten B16 zwischen Höchstädt und Blindheim vom vergangenen Mittwoch hat auf Facebook für einige Diskussionen gesorgt. „Die meisten sind einfach an der Absperrung vorbeigefahren“, stellt eine Nutzerin in dem sozialen Netzwerk fest. Mindestens zwei Fahrer hätten wohl nicht begriffen, dass die Bundesstraße wegen der Sanierung der Fahrbahndecke gesperrt ist, merkt ein anderer Diskussionsteilnehmer an.
Ein 48-Jähriger war am Mittwochnachmittag mit seinem Wagen auf das Auto eines 74-Jährigen aufgefahren. Er hatte nach Angaben der Polizei die Straßensperre zu spät bemerkt und prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen das vorausfahrende Fahrzeug. Die beiden Fahrer erlitten laut Polizeibericht leichte Verletzungen, den Schaden gab die Polizei mit 30.000 Euro an.
Gegen 6.30 Uhr wurden in Höchstädt zwei Sperrböcke aufgestellt
Bei der Straßenmeisterei in Dillingen sorgt der Unfall für Kopfschütteln. Am Mittwochmorgen gegen 6.30 Uhr habe man zwei Sperrböcke aufgestellt, sagt ein Mitarbeiter auf Anfrage unserer Redaktion. Es sei klar gewesen, dass die B16 gesperrt ist. Eine Lücke ließen die Beschäftigten zunächst an der Absperrung offen, damit beispielsweise ein Krankenwagen zur Baustelle fahren kann. Am Tag zuvor war bereits die Umleitung ausgeschildert. Am Höchstädter Ortsausgang in Richtung Donauwörth informiert ein Schild, dass die B16 zwischen Schwenningen und Höchstädt von Mai bis Mitte Juni wegen des Deckenbaus gesperrt ist.
„Die Absperrungen interessieren nur wenige“
Die Erfahrungen mit Sperrungen und Umleitungen sind bei der Polizei und der Straßenmeisterei mitunter ernüchternd. „Die Absperrungen interessieren nur wenige, viele fahren einfach daran vorbei“, sagt der Mitarbeiter des Staatlichen Bauamts Krumbach. Als jüngst der Lidl-Kreisel in Höchstädt wegen der Sanierung der Fahrbahn gesperrt war, sind nach Informationen unserer Redaktion ebenfalls Auto- und Brummifahrer durch den Kreisverkehr gefahren. Und beim Bau des neuen Kreisverkehrs in der Nähe der Mausfall in Lauingen hatten sich zunächst ebenfalls viele Verkehrsteilnehmende nicht an die Sperrungen gehalten.
Inzwischen hat die Polizeiinspektion Dillingen veranlasst, dass die Absperrung der Bundesstraße 16 am Höchstädter Ortsausgang in Richtung Blindheim nicht mehr von Autos und Lkw durchfahren werden kann. Polizeioberkommissar Vitalij Leibel weist auf Anfrage darauf hin, dass gerade zu Stoßzeiten Streifen immer wieder kontrollieren, ob Sperrungen von den Verkehrsteilnehmenden beachtet werden. „Die Sperrung hat ja auch einen Grund“, betont Leibel. Wer sie missachte, gefährde möglicherweise Bauarbeiter und auch sich selbst. Wer dennoch eine Absperrung ignoriert, begeht nach Angaben des Polizeioberkommissars eine Ordnungswidrigkeit. Wer erwischt wird, muss ein Verwarnungsgeld in Höhe von 50 Euro bezahlen.
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