Für hunderte Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Landkreis wird dieser Sonntag wohl ein langer Tag werden. Ab 8 Uhr sind die Wahllokale geöffnet, bis 18 Uhr kann gewählt werden. Die eigentliche Arbeit beginnt für viele erst danach. Dann geht es an die Auszählung, die Prüfung und die Meldung der Ergebnisse – eine Arbeit, die Zeit in Anspruch nimmt. „Beim letzten Mal ging es bis 23 Uhr“, sagt Elisabeth Girsig, die Wahlsachbearbeiterin am Landratsamt in Dillingen.
Bei ihr laufen am Sonntag die Fäden zusammen, zumindest für den Landkreis. Die Kreiswahlleitung sitzt nämlich in Donauwörth, die Kolleginnen und Kollegen in Dillingen unterstützen aber, wo es geht. Girsig beschreibt ihre Aufgabe für den Wahltag so: „Wir sind Bindeglied zwischen Kreiswahlleitung und den Kommunen.“ Die einzelnen Ergebnisse für die Städte und Gemeinden gehen zunächst nach Dillingen, wo geprüft wird, ob es rechtliche oder technische Fragen gibt, dann werden sie weitergemeldet. „Der Weg geht also über uns.“ Und wann darf man mit ersten Ergebnissen rechnen? „Mit ersten Schnellmeldungen auf Wahlbezirksebene ist gegen 18.30 Uhr zu rechnen, die Schnellmeldung für den gesamten Wahlkreis sollte zwischen 22 und 23 Uhr möglich sein“, schätzt Girsig.
Im Wahlkreis Donau-Ries kandidiert keine einzige Frau
Die Wahl 2021 konnte die CSU mit 35,2 Prozent der Zweitstimmen im Wahlkreis Donau-Ries mit klarem Abstand für sich entscheiden. Allerdings musste sie damals im Vergleich zu 2017 deutliche Verluste hinnehmen. Auf die CSU folgten vor drei Jahren die SPD (16,5), AfD (11,0), FDP (10) und Grüne (9,5). Spannend dürfte dieses Mal werden, inwiefern sich die Politik der Ampel-Regierung sowie der harsche Wahlkampf auswirken.
Wie erwartet, ist die Zahl der Briefwählerinnen und Briefwähler in diesem Jahr relativ hoch. Bis Dienstag haben laut Girsig bereits 41,7 Prozent der knapp 73.000 Wahlberechtigten im Landkreis Briefwahl beantragt.
17 Parteien können in diesem Jahr gewählt werden. Nur zehn stellen auch einen Kandidaten für das Direktmandat im Wahlkreis, zwei weniger als bei der Wahl 2021. Auffällig dieses Mal: Im Wahlkreis Donau-Ries tritt keine einzige Frau an. Die Kandidaten sind:
Das sind die Direktkandidaten im Wahlkreis Donau-Ries
- CSU: Ulrich Lange, Rechtsanwalt und Bundestagsabgeordneter (über Direktmandat), geboren 1969.
- SPD: Christoph Schmid, einstiger Bürgermeister und aktueller Bundestagsabgeordneter (über Listenplatz), geboren 1976.
- Grüne: Adrian Lund, technischer Redakteur, geboren 1993.
- FDP: Hans-Peter Posch, Unternehmensberater, geboren 1962.
- AfD: Andreas Mayer, Luft- und Raumfahrttechnikingenieur, geboren 1995.
- Freie Wähler: Florian Riehl, Abteilungsleiter Aftersales und Service, 1986.
- Die Linke: Leon Florian, Erzieher, geboren 2000.
- Die Basis: Benjamin Goßner, Gas- und Wasserinstallateur, geboren 1986.
- ÖDP: Sebastian Thumbach, Prozesstechniker, geboren 1991.
- BSW: Manfred Seel, Kaufmann, geboren 1954.
Was die Wahlkreisbewerber angeht, gibt es in diesem Jahr eine Neuerung: Seit der Wahlrechtsreform kann es nämlich passieren, dass ein Direktkandidat zwar in seinem Wahlkreis gewinnt, aber trotzdem keinen Sitz im Bundestag bekommt. Dann nämlich, wenn seine Partei nicht ausreichend Zweitstimmen erhält. Durch diese Änderung soll die Zahl der Bundestagsabgeordneten dauerhaft begrenzt werden.
Für Girsig und ihre Kolleginnen und Kollegen vor Ort hat diese Reform aber keine Auswirkungen. Für sie geht es am Tag nach der Wahl noch einmal zur Sache. Am Montag werden die Wahlunterlagen geprüft und das Ergebnis an den Kreiswahlleiter in Donauwörth weitergegeben, damit dort das Ergebnis im Kreiswahlausschuss bestätigt werden kann. Das passiert voraussichtlich am Donnerstag. Größere Differenzen zwischen den Schnellmeldungen und dem amtlichen Endergebnis treten nur sehr selten auf, sagt Girsig. „Kleine Abweichungen ergeben sich durch Rechen-, Übertragungs- oder Erfassungsfehler in die EDV.“
Interessierte können die ersten Ergebnisse für den Wahlkreis ab frühestens 18 Uhr unter www.landkreis-dillingen.de verfolgen. Dort treffen auch die Ergebnisse für die einzelnen Gemeinden ein. Den ganzen Tag über gibt es auf unserer Website www.donau-zeitung.de einen Liveblog mit den wichtigsten Entwicklungen des Tages. Ausführliche Berichte folgen selbstverständlich am Abend.
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