Ayla Inan vom Sozialdienst muslimischer Frauen (SmF) in Kempten hat beim 69. Rundgespräch der Dillinger Unterstützergruppe „Asyl/Migration“ über ihre Arbeit informiert. Dabei wurde laut Pressemitteilung deutlich, dass dieses Projekt nicht nur ein Leuchtturm in der Region sei, sondern ein Vorbild für ähnliche Initiativen in anderen Städten sein könnte.
Muslimische Frauen in Deutschland, insbesondere mit Migrationshintergrund, sehen sich häufig mit kulturellen, sprachlichen und gesellschaftlichen Barrieren konfrontiert, die eine uneingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erschweren. In Kempten bietet der Sozialdienst muslimischer Frauen gezielte soziale Angebote an, um diese Frauen zu stärken, ihre Unabhängigkeit zu fördern und ihre Integration in die lokale Gemeinschaft zu unterstützen.
Eine Plattform für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Der SmF habe es sich zur Aufgabe gemacht, muslimischen und auch nichtmuslimischen Flüchtlingsfrauen in der Region eine Plattform zu bieten, um sich gegenseitig zu unterstützen, weiterzubilden und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Dabei werden in diese Vereinigung Migranten ohne Rücksicht auf ihre Religionszugehörigkeit und auch deutsche Bürger und Bürgerinnen eingebunden. Mit Programmen, die von Sprachkursen über Beratungsdienste bis hin zu kulturellen Veranstaltungen reichen, werde hier nicht nur Integration gefördert, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl aufgebaut.
Natürlich könnten die anfallenden Herausforderungen, wie es bei dem Rundgespräch hieß, nicht nur von Ehrenamtlichen erfüllt werden. Derzeit sind acht Mitarbeiterinnen und acht Honorarkräfte in den unterschiedlichen Projekten tätig. 95 Patinnen und Paten betreuen jeweils bis zu fünf Mentees (Schützlinge). Dies alles könne nur erfolgen, da viele Stellen – von der Stadt Kempten bis zu den Religionsgemeinschaften – das Projekt unterstützen. Alle möglichen Fördermittel werden genutzt. Viele Aktionen wie gemeinsames Fastenbrechen und interreligiöser Dialog im Ramadan, Durchführung eines Tages der offenen Tür am 1. Juli eines jeden Jahres anlässlich des Tages gegen antimuslimischen Rassismus oder auch Teilnahme an den Frauenaktionstagen tragen Ayla Inans Worten zufolge zur Integration bei. Die vielen Auszeichnungen, die diese Gruppe erhielt, seien ein Beleg für die erfolgreiche Arbeit.
Ayla Inan stellte laut Pressemitteilung eindrucksvoll vor, wie viel mit Entschlossenheit und Visionen erreicht werden kann. „Vielleicht ist dies der Startschuss für Dillingen, einen ähnlichen Weg einzuschlagen und einen Ort zu schaffen, an dem Frauen ihre Stimme erheben und ihre Potenziale entfalten können“, heißt es in der Mitteilung der Unterstützergruppe. Es liege nun an allen Bürgerinnen und Bürgern, und nicht nur an der Unterstützergruppe, Wege zur Realisierung von Einzelvorhaben zu finden. Dass dazu auf Fördergelder und hauptamtliche Kräfte zurückgegriffen werden müsse, sei eine Grundvoraussetzung für das Gelingen.
Vorsitzender Georg Schrenk: Es brauche die Unterstützung der Stadt
Eine lebhafte Diskussion schloss diese Veranstaltung ab. Vorsitzender Georg Schrenk wies darauf hin, dass derartige Projekte nur mit Unterstützung durch die Stadt und andere Organisationen zum Erfolg geführt werden könnten. (AZ)
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