Dass der Vortrag von Pfarrer Louis Odidi über dessen Heimatland Nigeria, zu dem das Katholische Landvolk in Bissingen eingeladen hatte, auf eine gute Resonanz stoßen würde, das hatte die Vorstandschaft durchaus erwartet. Schließlich war ein ähnlicher Vortrag des seit einem halben Jahr im Kesseltal tätigen Geistlichen beim Seniorenkreis vor Wochen auch schon gut besucht gewesen.
Dass aber der Platz im Saal des Pfarr- und Jugendheims kaum ausreichen würde, erfreute die Verantwortlichen sichtlich. Und auch Pfarrer Louis selbst freute sich, sein westafrikanisches Heimatland den Besucherinnen und Besuchern in Wort und Bild näherbringen zu können. Kaum jemand weiß schließlich, dass Nigeria mit 234 Millionen Einwohnern das mit Abstand bevölkerungsreichste Land des afrikanischen Kontinents ist, dass es auch die größte Volkswirtschaft des Kontinents hat und dass dort eine kaum vorstellbare Vielzahl an Sprachen und Dialekten gesprochen werden.
Lediglich zwei Jahreszeiten: die Trocken- und die Regenzeit
Geprägt ist das nach einem der größten Flüsse Afrikas, dem Niger, benannte Land in den Tropen durch lediglich zwei Jahreszeiten, die Trocken- und die Regenzeit. Besonders interessant waren jedoch die persönlichen Einblicke, die Louis Odidi in seinen Werdegang und seine Familie gab. In eindrucksvollen Bildern zeigte er seinen Heimatort und die nächste große Stadt, Uzairue. Er blickte auf seinen schulischen Werdegang, sein Priesterstudium und seine Priesterweihe im Jahr 2008 zurück.
Dass sich Pfarrer Louis Odidi jedoch auch in ganz besonderem Maße für die vielen Waisenkinder in seiner Heimatregion einsetzt, berührte die Zuhörerinnen und Zuhörer im Bissinger Pfarrheim ganz besonders. Mit 150 Euro könne man für ein Kind ein ganzes Jahr lang die Schulbildung finanzieren, sagte er. Sein persönliches Ziel sei es, mit eigenem Einsatz und der Unterstützung in seiner zweiten Heimat Deutschland diese Unterstützung für 100 Kinder zu erreichen.
Nicht nur ein Dankgeschenk für Pfarrer Louis als Referent
Kurz entschlossen überreichten die Mitglieder der Vorstandschaft der KLB Bissingen nach einem gemeinsamen Essen mit nigerianischen Rezepten, das viele fleißige Landvolk-Hände zubereitet hatten, nicht nur ein kleines Dankgeschenk an Pfarrer Louis als Referenten, sondern Anton Schiele als Vorsitzender versprach unter großem Applaus ganz spontan und unbürokratisch auch eine Spende in Höhe von 1000 Euro für die Initiative des Bissinger Pfarrers, der im Juni für gut zwei Wochen in seine Heimat fliegen wird.
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