
Die starke Ü30-Fraktion steht in Zusamaltheim nicht allein

Plus Untere Fußball-Ligen: Der A-Klassist VfL Zusamaltheim peilt den Aufstieg an. Was es mit dem „Zeitungsbier“ auf sich hat.
Das Freibier für die nächsten Wochen bei den Fußballern des VfL Zusamaltheim ist gesichert. Jede der auf dem unten stehenden Bild zu sehenden Personen muss nämlich einen Kasten Gerstensaft spendieren. „Unser Zeitungsbier“, verrät Abteilungsleiter Arian Plooij schmunzelnd. Schon seit einigen Jahren gilt nämlich beim A-Klassisten der Gruppe West III die Regel, dass jeder Spieler, Betreuer oder Funktionär, der auf einem Pressefoto zu sehen ist, für einen Kasten Freibier zur Kasse gebeten wird.
Zu glauben, dass beim VfL durch das „Zeitungsbier“ mehr Alkohol konsumiert wird als bei anderen Vereinen, weist Arian Plooij freilich von sich: „Unsere Spieler haben sicherlich nicht mehr Durst als anderswo.“ Bei einem normalen Trainingsbetrieb mit bis zu 30 Spielern pro Einheit reiche ein Kasten Bier gar nicht aus, damit jeder hinterher eine Flasche abbekommt, rechnet der Abteilungsleiter vor. Plooij hat aber auch andere Zahlen im Kopf. So die aus der vergangenen, abgebrochenen Corona-Saison 2019/21: Da fehlten dem VfL gegenüber dem Aufsteiger SSV Steinheim 0,1 Quotientenpunkte, um in die Kreisklasse aufzusteigen. Kein Mathematik-Studium benötigt Plooij, um festzustellen, mit welchem Quotienten sein Team in der laufenden Runde unterwegs ist. Neun Zähler aus drei Spielen sind die optimale Ausbeute. „Ich hoffe, dass wir auch nach der Partie am Sonntag bei der zweiten Mannschaft des FC Mertingen einen Punkteschnitt von 3,0 aufweisen können“, setzt er voll auf einen Auswärtssieg.
Konkurrenz sieht Zusamaltheim als Favorit
Dass die Zusamaltheimer Truppe von der Konkurrenz als Aufstiegsfavorit Nummer eins angesehen wird, liegt vor allem in der Vergangenheit einiger Routiniers. Die haben nämlich schon höherklassig gespielt. So auch der neue Spielertrainer Daniel Reiser. Als nämlich der FC Pfaffenhofen-Untere Zusam noch in der Kreisliga Nord zu Hause war, gehörte Reiser zu den Leistungsträgern des FC PUZ. Zu seinen Teamkollegen zählten damals auch sein Kumpel Michael Schmid sowie die beiden Angreifer Martin Wagner und Christian Pessinger. Seit Sommer dieses Jahres steht dieses Quartett nun in Zusamaltheim wieder gemeinsam auf dem Platz. Wobei Wagner (SC Altenmünster) und Pessinger (TSV Meitingen) in ihrer persönlichen Vita zusätzlich noch je eine Bezirksliga-Saison vorweisen können. Ebenso wie Sommer-Neuzugang Christian Abraham. Der in Riedsend wohnende Linksfuß wechselte vom SC Altenmünster acht Kilometer zusamabwärts zum ambitionierten A-Klassisten, der in seiner langjährigen Vereinsgeschichte (Gründungsjahr 1948) letztmals in der Saison 2007/08 in der Kreisklasse kickte.
Dass der Sprung dorthin im nächsten Jahr wieder gelingen könnte, halten Torjäger Martin Wagner und Spartenchef Arian Plooji nicht für unwahrscheinlich. „Wir wollen besser abschneiden als in der vergangenen Saison“, sagen beide unisono und verweisen darauf, dass man da schließlich Vizemeister geworden sei. Richten soll es nicht nur die „Ü30“-Fraktion mit Daniel Reiser (34), Michael Schmid (36), Christian Abraham (31), Martin Wagner (32) und Christian Pessinger (32) allein. Große Stücke hält Plooij auch auf Spieler wie Alexander Kitzinger, Michael Miller oder den erst 19-jährigen Fabian Rau. Ferner könnte der zuletzt pausierende Philipp Romfeld bald wieder zum Team gehören.
Vor allem Zusamaltheimer im Team
Was die Philosophie im Verein um den Vorsitzenden Erich Wieland und seinen Stellvertreter Gustav Holand anbelangt, so sollen in erster Linie Zusamaltheimer beim VfL das Trikot überstreifen. Zwei weitere externe Spieler, die sich in der vergangenen Wechselperiode angetragen hätten, hat Arian Plooij letztlich nicht verpflicht. Die Quantität und Qualität des Kaders habe dies nicht erforderlich gemacht.
Sollte die Qualität des Kaders im kommenden Mai dazu führen, dass der VfL tatsächlich in die Kreisklasse aufsteigt, dann gibt es für die Monate danach „trinktechnisch“ sicherlich keine Probleme. Ein Mannschaftsfoto in der DZ und WZ würde dazu führen, dass jeder, der auf diesem Bild zu sehen ist, einen Kasten „Zeitungsbier“ einlösen muss …
Die Diskussion ist geschlossen.