Rituale sind wichtig – auch im Sportlerleben
Plus Sport-Reportage: Vom Biss in die Medaille bis zum „korrekten“ Anziehen der Schuhe oder einem „Warm-up-dance“ – die positiven Auswirkungen der teils doch sehr skurrilen Angewohnheiten und Marotten.
Wonach schmeckt Gold? „Irgendwie nach Schokolade“, soll der US-Amerikaner Michael Phelps, der erfolgreichste Schwimmer aller Zeiten, mal gesagt haben. Eine Antwort könnte, wenn er denn wollte, auch Fußballstar Franck Ribéry darauf geben. Verdrückte der Ex-Bayer doch ein 1200 Euro teures Gold-Steak, das ihm einen heftigen „Shitstorm“ einbrockte. Doch Gastronomen wie Edelmetall-Experten wissen: Das Material verfügt weder über Geschmack noch Aroma. Dass Athleten auf dem Siegertreppchen dennoch kräftig und bevorzugt in goldene Medaillen beißen, ist den fordernden Fotografen und Kameraleuten zu verdanken. Und weniger dem Umstand, dass der herzhafte Biss menschlicher Zähne eingesetzt wurde, um die Güte des Edelmetalls zu testen. Es ist halt ein höchst beliebtes Ritual. Und Rituale sind wichtig – im „richtigen“ Leben wie im Leben eines Sportlers.
"Checkliste" in Schretzheim
Sie gehören zum Sport wie das Handtuch nach dem Duschen. Selbst die Textilien zum Abtrocknen geraten zum Objekt von Angewohnheiten. Etwa bei Thomas Zaschka, seines Zeichens Abteilungsleiter Kegeln beim BC Schretzheim. Seit zwei Jahrzehnten bringt er die Kunststoff-Kugeln erfolgreich ins Rollen und vor Wettkämpfen eine Art „Checkliste“ ins Spiel, die auch von den Kollegen im Verein gewissenhaft abgearbeitet wird. Zum Beispiel kommt zuerst der linke Sportschuh an den Fuß, dann der rechte. Nach dem Wettkampf wird sich selbstverständlich immer mit dem ganz persönlichen Frottee abgerieben, das den Sportler auch auf den Reisen stets begleitet. „Dumm nur, dass nach einigen Jahren das Tuch ziemlich verbraucht dahängt“, stellt der Kegler lachend fest, um dann sogleich wieder in den ernsten Modus umzuschalten: „Diese Abfolgen sind wichtig und im Kopf drin, eine falsche Reihenfolge kann Probleme im Wettkampf mit sich bringen.“ Das bedeutet in der Konsequenz, dass ein Bekleidungs-Prozedere schon mal wiederholt werden muss.
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