Hinterher gab es viele Umarmungen, als sich die scheidenden Kicker des FC Gundelfingen von ihren bisherigen Teamkollegen verabschiedeten. Spielertrainer Simon Schröttle bedankte sich bei jedem seiner Schützlinge, auch der erkrankte Vize-Kapitän Maximilian Braun war noch zusammen mit seinem Töchterchen gekommen, um ebenso wie Stefan Smolka, Sandro Caravetta oder Richard Gumpinger den Moment im Mannschaftskreis zu genießen. Obendrein passte auch noch das Ergebnis, denn der FCG gewann beim VfL Kaufering mit 3:1 (0:1) und nimmt das von Trainer Thomas Rudolph erhoffte „gute Gefühl“ mit in die viereinhalbwöchige Pause. Wobei Rudolph ebenso wie der Sportliche Leiter Stefan Kerle hinterher nur mit dem Ergebnis zufrieden war. „In der Halbzeit wurde ich laut“, verriet Kerle hinter.
Gundelfingen optisch überlegen
Mit den ersten 45 Minuten war Kerle nämlich alles andere als zufrieden. Zwar war der FCG optisch überlegen, doch die Taktik des abstiegsgefährdeten VfL schien aufzugehen. Wie beim 0:0 im Hinspiel machten die Kauferinger hinten dicht und hatten vorne Niklas Neuhaus. Der Bruder von Ex-Nationalspieler Florian wurde zweimal steil geschickt, einmal traf er zum 1:0 und wenig später brachte FCG-Keeper Tobias Werdich gerade noch die Fußspitze an den Ball, um einen höheren Rückstand zu verhindern.
„Bei so viel Ballbesitz müssen wir uns einfach mehr Chancen rausspielen“, kritisierte auch FCG-Coach Rudolph. Weil seine Schützlinge jedoch die spielerische Lösung nicht fanden, mussten individuelle Aktionen herhalten, um die Partie mit drei Treffern innerhalb von acht Minuten zugunsten der Gärtnerstädter zu drehen. Das 1:1 erzielte Yannick Maurer, der einen Freistoß perfekt ausführte – und die Kugel über die Mauer in die Maschen setzte (72.). Keine 100 Sekunden später kam der Ball über Christoph Wachs und Maurer zu Jeremias Seibold, der die Kugel mit ganz viel Gefühl über VfL-Keeper Michael Wölfl ins Netz legte. Kaufering, das einen Sieg benötigt hätte, um die Abstiegsrelegation zu vermeiden, war nun sichtlich angeschlagen – und kurz darauf endgültig besiegt. Nach Seibolds Ecke lag der Ball zum 1:3 im Netz. Die Frage lautete: Ging der Ball direkt rein? Referee Fabian Balasch war der Meinung, dass die Ecke direkt verwandelt wurde, doch FCG-Verteidiger Stefan Smolka reklamierte später den Treffer für sich: „Ich sag mal, dass es entscheidend war, dass ich mit dem Kopf dran war.“ Direkt daneben saß Seibold und lächelte, denn er gönnte Smolka das erste und wohl auch letzte Landesliga-Tor.
VfL Kaufering: Wölfl – Bucher (88. Venos), Wolf, Simonek, Schwabbauer – Hasche (81. Berger), Muha, D. Neuhaus (85. El Fayyad), Ansorge, Rimmer (88. Diri) – N. Neuhaus (81. Siebenhaar)
FC Gundelfingen: Werdich – Nikolic (55. Wachs), Smolka, Weichler, J. Fink – Noller (55. N. Fink), Seibold, Frisch – Schneider (55. Maurer), Anzenhofer, Caravetta (55. Gumpinger)
Schiedsrichter: Balasch (SVG Burgkirchen) Tore: 1:0 N. Neuhaus (29.), 1:1 Maurer (72.), 1:2 Seibold (74.), 1:3 Smolka (80.) Gelbe Karten: Bucher, Wolf, Muha / J. Fink Zuschauer: 160
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