Das Leben des Dillingers Tuncay Kokum, das jetzt zu Ende gegangen ist, spiegelt ein Stück Zeitgeschichte wider. 1962 hatte sich der damals 26-Jährige entschlossen, seine Heimat Istanbul zu verlassen. „Er war Dreher und wollte ein Jahr lang Deutschland kennenlernen“, sagt sein Sohn Mehmet-Ali Kokum. Damit war Tuncay Kokum, der über Aalen 1964 nach Dillingen kam, einer der ersten türkischen Gastarbeiter in der Region. Erst im Oktober 1961 hatten Deutschland und die Türkei ein Anwerbeabkommen unterzeichnet. Bei einem überschaubaren, einjährigen Aufenthalt blieb es aber nicht. Die Stadt und der Landkreis Dillingen wurden für Tuncay Kokum zur zweiten Heimat. „Mein Vater kam als Gastarbeiter nach Deutschland – und starb als Dillinger“, sagt sein Sohn.
Dillingen
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