Große Gefühle hinter Gittern
Die Musical-Company begeistert mit einer hinreißenden deutschen Uraufführung und großen Talenten
Es gibt Qualitätsbezeichnungen, die Gefahr laufen, allzu inflationär verteilt zu werden. Prädikate wie „fast professionell“ oder „sensationell“ etwa gehören dazu und sind gemeinhin reichlich strapaziert. Wenn nun beide im Zusammenhang mit der neuen Produktion der Donauwörther Musical-Company fallen, so geschieht das aus der Wahrnehmung heraus, dass hier ein rund 80-köpfiges Team tatsächlich einmal mehr etwas ganz Außergewöhnliches leistet – eben etwas Sensationelles, weil es nahezu ausblendet, dass man in einer Aula vor Schülerakteuren sitzt und nicht in einem der großen Musical-Theater.
„Bad Girls“ von Maureen Chadwick und Ann McManus (Text) sowie Kath Gotts (Musik) unter der Gesamtleitung von Heidi Thum-Gabler und Wolfgang Gabler ist eine ganz und gar bemerkenswerte Inszenierung – stimmig, spritzig, nachdenklich, rau, ein wenig sozialkritisch und mit dezent dosierter Erotik, fabelhaft gesungen, gespielt und getanzt von einem imponierend leistungsstarken Ensemble. Kraftvolle Stimmen mit betörendem Timbre, ausgeprägte Bühnenpräsenz und durchweg vitale Spielfreude begeistern ein ums andere Mal. Die Akteure werden vor dem sehr ansprechenden Bühnenbild einer perspektivisch tiefen Zellenflucht perfekt ins rechte Licht gerückt und technisch unterstützt. Ihr ambitioniertes Spiel wird von der vorzüglichen Band aus dem Off instrumental hinreißend untermalt – unsichtbar, aber von hörbarer Qualität. Und nicht zuletzt ist die Inszenierung auch deshalb ein Geschenk ans Publikum, weil sich das zu jenem illustren Kreis zählen darf, der „Bad Girls“ jetzt überhaupt kennt. Das Musical erlebt nämlich just in Donauwörth durch die Musical-Company seine deutsche Uraufführung.
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