Ankerzentrum: Sozialer Sprengstoff?
Die neuen Einrichtungen haben nicht nur Unterstützer. Welches die sensiblen Punkte sind.
Donauwörth Wenn etwas Neues entsteht, klopfen auch die Bedenken an. Diese klingen freilich umso deutlicher, je mehr Menschen von jenen Änderungen betroffen sind. Im Falle der Umwidmung der Donauwörther Asyl-Erstaufnahme in ein Ankerzentrum mit künftig bis zu 1000 Bewohnern ist der baldige Wandel zumindest angedacht. Näher am geltenden Recht und schneller sollen die Asylverfahren demnach laufen. Die beiden kirchlichen Sozialverbände Diakonie und Caritas mahnen jetzt an, dass erhebliche negative Konsequenzen drohten durch die Umwidmung.
„Rechtsverletzungen, Konflikte und soziale Spaltung“ könnten mögliche Folgen der Situation in Ankerzentren sein, so die beiden Sozialverbände in einer Mitteilung, die unserer Redaktion vorliegt: „Das Konzept der Anker-Zentren dient in erheblichem Maß der Sicherstellung der Ausreise bzw. Rückkehr abgelehnter Schutzsuchender, worunter auch diejenigen leiden werden, die nach deutschem, europäischem und internationalem Recht einen Anspruch auf Schutz in Deutschland haben.“ Die grundsätzliche Aufenthaltsdauer von 18 Monaten in den Zentren sei bedenklich, die Enge und mangelnde Privatsphäre sowie die Nähe von psychisch unterschiedlich belasteten Personen ebenfalls. Auch die regelmäßigen Abschiebungen könnten – gerade für Kinder – „irreversible Folgen“ haben. Nach Ansicht von Caritas und Diakonie sollte die Aufenthaltsdauer in den Ankerzentren auf drei Monate begrenzt sein – ebenso müsse die Zahl der dort untergebrachten Personen limitiert sein: „Die diskutierten Zahlen von 1000 bis 1500 (...) sind deutlich zu hoch und beinhalten erheblichen sozialen Sprengstoff.“ Dies mahnt auch der Donauwörther Grünen-Stadtrat Albert Riedelsheimer an, der als Sozialarbeiter in der Alfred-Delp-Kaserne arbeitet: „Es geht um Abschreckung. Was das angedachte Sachleistungsprinzip angeht, so birgt das zusätzlichen sozialen Druck.“ Hierbei nennt er etwa zu erwartende Diebstähle.
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