Das Saxofon auf musikalisch neuen Wegen
Das Ebonit-Quartett interpretiert Mozart, Ravel und Debussy mit ungewohnten Klangfarben
Das Saxofon gilt gemeinhin als „das“ Instrument des Jazz, ein metallenes Instrument, das ob seines Klarinetten ähnlichen Mundstücks instrumentenkundlich unter die Holzbläser gerechnet wird. In der klassischen Musik ist ihm allenfalls ein Dasein als Mauerblümchen vergönnt, so selten tritt es in Erscheinung. Das Ebonit Saxophonquartett holte kurzerhand und erfolgreich gleich die ganze Familie vom Sopran- übers Alt-, Tenor- und Baritonsaxofon auf die Bühne der Leitheimer Schlosskonzerte – mit klassischer und impressionistischer Kammermusik!
Noch als Teenager komponierte Wolfgang Amadeus Mozart auf seiner zweiten Italienreise einen Reigen von sechs Quartetten, das sogenannte „Mailänder Quartett“ KV 175 in einem Moment der Langeweile, wie das väterliche Tagebuch verrät. Umso unterhaltsamer indes entfaltete sich in typisch Mozartscher Musikalität das heiter perlende Allegro. Der eigentümliche Klang der Saxofonfamilie sorgte in feiner Dynamik für geradezu musikantischen Fluss. Das Andante gab dem Sopransaxofon gute Gelegenheit, mit jenen klanglichen Vorurteilen aufzuräumen, die ihm eine vermeintliche Unterlegenheit zur Klarinette unterstellen. Vitaly Vatuly gelang es in beseelter Flexibilität der Tongebung, zarte Nuancen herauszuarbeiten. Mozart war bekanntlich immer offen für Neues, komponierte gern für frisch entwickelte Instrumente seiner Zeit. Die Erfindung, die der Belgier Adolphe Sax 1846 in Paris patentieren ließ, hätte ihn sicher gereizt. Apart allemal, was das Ebonit Saxofonquartett auch mit dem Presto des Mailänder Quartetts bewerkstelligte.
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