Die Stromtrasse kam plötzlich - jetzt herrscht Informations-Chaos
Die von den Stromleitungs-Plänen betroffenen Gemeinden sehen sich mangelhaft informiert. Anderswo wurde nachgefragt – etwa dort, wo keine neuen Trassen hinkommen.
Sie kam sehr plötzlich, die Stromtrasse. Vielleicht zu plötzlich. Das merkt man noch immer an dem Schockzustand, der seit drei Wochen in den Rathäusern und bei den Bürgern herrscht. Doch brach die Wucht der Trassenpläne tatsächlich so unvermittelt über die Region herein? Nicht nur zahlreiche Rathauschefs und Bürger hegen Zweifel an dieser Annahme.
Unscheinbarer Textbeitrag
Marxheims Bürgermeister Alois Schiegg kann sich dunkel an einen recht unscheinbaren Textbeitrag erinnern, der den Bau der neuen Hochspannungsleitungen damals allerdings nur erahnen ließ. Es handelte sich um einen Einspalter in der Oktoberausgabe des Mitteilungsblattes des Bayerischen Gemeindetags. Dem kleinen Artikel zum Thema „Netzausbau“ wurde jedoch eine Karte im Din A 4-Format beigestellt, auf welcher die Grobkorridore der anberaumten Gleichstromleitungen zu sehen waren. Ein gerader, aber recht breiter Strich ist da lilafarben-gestrichelt auf die Deutschlandkarte gezogen. Er verbindet als „Korridor D 4 GW“ die Orte Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) und Meitingen bei Augsburg. Es ist die sogenannte Süd-Ost-Trasse der „Stromautobahn“ auf bis zu 70 Meter hohen Masten. Den Mitgliedern des Bayerischen Gemeindetags sollte dieser Artikel also seit Oktober vorliegen.
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