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Donauwörth: Ein neues Quartier für 3000 Menschen

Donauwörth

Ein neues Quartier für 3000 Menschen

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    Oberbürgermeister Armin Neudert (links) und Stadtbaumeister Kay Wannick mit dem Modell des Wettbewerbs-Siegers.
    Oberbürgermeister Armin Neudert (links) und Stadtbaumeister Kay Wannick mit dem Modell des Wettbewerbs-Siegers. Foto: Würmseher

    Was wird aus der Alfred-Delp-Kaserne? Diese Frage ist eine existenzielle für Donauwörth: Die Stadt braucht bekanntlich dringend neuen Wohnraum – das erworbene ehemalige Bundeswehrgelände auf dem Schellenberg erscheint da schier als Geschenk. Am Freitagnachmittag sind nun die ersten Planungsvorschläge öffentlich gezeigt geworden. Im Enderlesaal stellten die Verantwortlichen der Stadt hierzu die Arbeiten vor, die aus einem stadtplanerischen Wettbewerb hervorgingen. Der Sieger-Entwurf sieht vor, dass bis zu 3000 Menschen neu in die Parkstadt ziehen könnten.

    30 Hektar zu überplanen, das bietet Stadt- und Landschaftsplanern viel Raum. Ein Ausgleich zwischen lockerer und dichterer Bebauung – sprich: zwischen Eigenheimen und Mehrparteien- beziehungsweise Mietwohnungen – das war eine Vorgabe aus den Bürgerwerkstätten in den vergangenen Jahren sowie der bisherigen ersten Planspiele im Stadtrat.

    Was der Siegerentwurf vorsieht

    Der Siegerentwurf stammt von den Büros Morpho-Logic aus München sowie Lex Kerfers aus Bockhorn. Deren Skizzen überzeugten sämtliche Mitglieder des Preisrichtergremiums, das sich aus Oberbürgermeister, Stadträten, Verwaltungsmitarbeitern und externen Experten zusammensetzte. Demnach sollen im Norden und Osten des Areals in Richtung Zirgesheim vor allem Einfamilienhäuser entstehen. In Richtung Süden und hin zur Sternschanzenstraße wäre der Wohnraum mit Mehrparteienhäusern verdichteter. In Richtung Süden stünden nach den ersten Planungen fünf- bis achtstöckige Wohngebäude.

    Wichtig war den Entscheidern die grüne Lunge in der Mitte: Im bereich des vormaligen Sport- und Exerzierplatzes solle die Bepflanzung erhalten bleiben. Jene Grünanlage wäre öffentlich als Erholungsfläche zugänglich.

    Der Süden des zu erschließenden Areals böte zudem Raum für Sondergebäude und sogenanntes „nicht störendes Gewerbe“. Laut Stadtbaumeister Kay Wannick hat bereits ein fachärztliches Zentrum angefragt. Ferner ist angedacht, dass auch Nahversorger wie Bäcker und Metzger auf dem Gelände sind. Zudem ist eine weitere Kindertagesstätte (mit Krippe) geplant.

    Bis zu 1000 Wohneinheiten sind denkbar

    Nach dem Siegerentwurf könnten bis zu 1000 Wohneinheiten auf dem 30 Hektar großen Gelände gebaut werden – „wir können allerdings alles noch abändern“, erläuterte OB Armin Neudert gestern die prämierten Vorschläge. Die Pläne seien zwar nicht die letztverbindliche Grundlage für das, was letzten Endes das neue „Alfred-Delp-Quartier“ wird, sie bildeten allerdings den Rahmen für die folgenden Detailklärungen im Stadtrat und Bauausschuss.

    Das Zusammenspiel von Grün und Wohnraum zieht sich durch das gesamte Zukunftskonzept. Die Situation der Haupt-Zufahrtsstraße soll im Grunde erhalten bleiben. Doch auch hier kann noch variiert werden.

    Ein Detail dürfte ehemalige Soldaten der Delp-Kaserne freuen: Wie OB Neudert gestern gegenüber unserer Zeitung erklärte, sei es vorstellbar, dass die Wache erhalten bleibt und dort ein Erinnerungsort zur Bundeswehr-Geschichte auf dem Schellenberg sowie zur Person des christlichen Widerstandskämpfers und Jesuitenpaters Alfred Delp (1907-1945) entsteht. Viele Detailfragen sind indes noch zu klären. Etwa ob ein Jugendzentrum im Delp-Quartier entstehen könnte. Weiterhin ist die Geschosszahl der Mehrparteienhäuser noch nicht abschließend geklärt.

    Jedoch bleibt den Verantwortlichen der Stadt Donauwörth noch etwas Zeit: Schließlich laufen die Abbrucharbeiten, die heuer im Sommer begannen, bis Ende 2018. Ab Anfang 2019 starten die Grundstückserschließungen. Die Donauwörther Baugenossenschaften zeigten bereits reges Interesse, wie OB Neudert berichtet. Private Interessenten können sich bereits jetzt im Liegenschaftsamt der Stadt melden.

    Die Ausstellung ist in der städtischen Kunstgalerie im Deutschordenshaus (Enderlesaal, Kapellstraße 3) zu sehen – und zwar heute und am Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr sowie am Montag, 27. November, von 9 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr.

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