
Ein Paradies für Blaukehlchen und Bekassine


Mertingen Noch vor wenigen Monaten sah die Wiese in der weiten Ebene des Donaurieds aus wie eine Mondlandschaft. Ein Bagger hatte rund 15 Mulden ausgehoben, die wie frische Wunden in der Landschaft klafften. Doch schon nach kurzer Zeit kehrte auf die Flächen mit dem dunklen Erdreich das Leben zurück. In den Senken sammelte sich Wasser, Kiebitze nahmen die offenen Flächen als Brutrevier an, Wattvögel suchten auf ihrer Durchreise nach Nahrung und Laubfrösche legten ihren Laich ab. "Es hat sich wunderbar entwickelt", sagt Jürgen Scupin. Er und Alexander Helber erwarten, "dass hier bald das Blaukehlchen heimisch wird". Dieser Vogel steht auf der Roten Liste. Im Mertinger Ried gibt es Bereiche, in denen laut Scupin "alle 20 Meter" ein Exemplar zwitschert. Für die Verantwortlichen des Bund Naturschutz (BN) ist dies ein kleines Kapitel einer Erfolgsgeschichte, die gerade in "einem der zentralen Lebensräume in Bayern" geschrieben wird, wie es der Landesvorsitzende Professor Dr. Hubert Weiger ausdrückt.
In einer rund 1500 Hektar großen Kernzone rund um das Naturschutzgebiet Mertinger Höll zwischen den Orten Mertingen, Lauterbach und Zusum sowie in daran angrenzenden Flächen der Donau-Ebene kauft der BN seit neun Jahren gezielt Grundstücke an. 120 Hektar sind es bereits, bis in drei Jahren sollen es insgesamt 150 Hektar sein. Durch die bereits erworbenen Flächen sind Hubert Weiger zufolge die Chancen gewachsen, diese ökologisch wertvolle Landschaft langfristig zu erhalten. Gerade in Zeiten des Klimawandels sei es wichtig, Feuchtgebiete zu erhalten und trockengelegte Bereiche wieder in feuchte zu verwandeln. Der Erhalt der Moore - das Gebiet um Mertingen ist ein Niedermoor - sei "wirkungsvollster Klimaschutz", so der bayerische BN-Vorsitzende. Der erinnerte zudem daran, dass die Riedflächen zwischen Donauwörth und Neu-Ulm "als Wasserrückhalteraum von größter Bedeutung für ganz Süddeutschland sind".
Um die mageren, feuchten Wiesen und die Gräben um die Mertinger Höll zu bewahren, laufe das größte Ankaufprojekt des BN in seiner jüngeren Geschichte, teilt der Professor mit. Allein in der zweiten Phase, die gerade läuft, werde der Bund Naturschutz etwa 50 Hektar erwerben. 800 000 Euro seien dafür eingeplant. Den Großteil davon - 680 000 Euro - trägt der Bayerische Naturschutzfonds, auch die Heinz-Sielmann-Stiftung engagiert sich finanziell. "Ich denke, das Geld ist gut angelegt", erklärt Naturschutzfonds-Stiftungsvorstand Georg Schlapp bei dem Ortstermin, bei dem sich Vertreter der beteiligten Institutionen ein Bild von dem bisher Geschaffenen machen.
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