Ein Schlosshotel weit weg vom Schweinestall
Kaisheim-Leitheim Vor gut zwei Jahren hat die Messerschmitt-Stiftung das Leitheimer Schloss samt Nebengebäuden gekauft. Lange Zeit war von den Plänen, welche die größte private deutsche Denkmalschutzstiftung an dem historischen Komplex verwirklichen will, nichts mehr zu hören. Hinter den Kulissen geschah freilich einiges. Nun liegt das Konzept für das Areal auf dem Tisch - und stellt das, was Vorstandsvorsitzender Dr. Hans Heinrich von Srbik im Sommer 2008 andeutete, in den Schatten. Die Stiftung möchte direkt neben dem Schloss ein Vier-Sterne-Hotel mit 102 Betten bauen. Außerdem soll das sogenannte Weingärtnerhaus komplett saniert und künftig als Restaurant genutzt werden.
"Es ist einfach sagenhaft", kommentierte Bürgermeister Franz Oppel am Rande einer Sitzung des Ferienausschusses des Kaisheimer Gemeinderats das Projekt, das dem Vernehmen nach einen zweistelligen Millionenbetrag verschlingen wird. Die Räte erteilten dem vorgelegten Bauantrag einstimmig ihr Einvernehmen. Unter den Zuhörern im Sitzungssaal befanden sich auch einige Bürger aus Leitheim. Die waren augenscheinlich ebenso angetan. "Das ist gigantisch und wertet unser Dorf nur auf", sagte beispielsweise Josef Zinsmeister gegenüber unserer Zeitung.
Dass es rund zwei Jahre lang dauerte, bis die Stiftung die Pläne einreichte, lag nicht nur an deren Umfang. Auch die Konjunkturkrise hatte laut von Srbik ihren Anteil - und ein Schweinestall, den ein Landwirt aus Altisheim errichten möchte. "Das hat die ganze Sache erheblich verzögert", schildert der Chef der Stiftung. Der reagierte aus einem besonderen Grund äußerst sensibel auf den Stall, den der Bauer auf einem Grundstück auf der Anhöhe zwischen Altisheim und Leitheim errichten wollte. Die Messerschmitt-Stiftung erwarb vor einigen Jahren Schloss Meseberg nahe Berlin, richtete das alte Gemäuer komplett neu her und stellte es 2007 der Bundesregierung als Gästehaus zur Verfügung. Entsprechend groß war das Entsetzen, als wenig später in dem Dorf in Brandenburg eine große Schweinemast in Betrieb ging. Die Stiftung befürchtete, dass die Staatsgäste durch den Geruch belästigt würden, vor allem die mit muslimischem Glauben. Glücklicherweise befinde sich der landwirtschaftliche Großbetrieb am anderen Ende des Orts, so von Srbik: "Nur ab und zu riecht es etwas."
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