Ein denkwürdiger Abend
Bachs Hohe Messe in h-Moll begeistert das Publikum im Liebfrauenmünster zum Auftakt des Kulturfrühlings. Sie ist wohl eines der bedeutendsten geistlichen Werke
Ein großartiges Auftaktkonzert zum elften Donauwörther Kulturfrühling. Johann Sebastian Bach hat die Hohe Messe in h-Moll in jener gewalttätig-unruhigen Reformationszeit komponiert, seine einzige Messe auf der Grundlage des vollständigen lateinischen Messordinariums.
Dem jungen Dirigenten Sebastian Schwab gelang bravourös eine sehr intensive, sehr authentische Umsetzung der Messe in h-Moll, BWV 232. Ist sie doch eines der bedeutendsten geistlichen Werke, wie Beethovens sich auf Bach beziehende Missa Solemnis. Bach hat sein letztes großes Vokalwerk aus 18 Chorsätzen und neun Arien von August 1748 bis Oktober 1749 fertig komponiert. 1733 schon hatte er eine „Missa brevis“, eine katholischem und evangelischem Kirchenbrauch entsprechende „kleine Messe“ aus Kyrie und Gloria geschaffen. Die Messe in h-Moll aber ist Bachs einzige aus Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus (mit Osanna und Benedictus) und Agnus Dei bestehende „Missa tota“, wie sie nur der katholische Gottesdienst kennt. Sie gilt als Bachs letztes vollendetes Werk, sein „musikalisches Testament“. Zu Kyrie und Gloria von 1733 fügte Bach neu komponiert das Sanctus bei, die weiteren Sätze – Osanna, Benedictus und Agnus Dei – fügte er in dem zu jener Zeit durchaus gängigen Parodieverfahren, dem Rückgriff auf frühere Werke, hinzu. Nur kurz darauf, 1750, starb Bach mit 65 Jahren, mitten in der Arbeit zur „Kunst der Fuge“. Die vollständige Messe in h-Moll hat er wohl nie gehört.
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