Eine Heilige auf Reisen
Die Reliquie der Heiligen Bernadette ist an diesem Wochenende in Maria Brünnlein zu sehen.
Es ist eben nicht alles schlecht. Es gibt Hoffnung. Es gibt sogar den Himmel auf Erden, von Zeit zu Zeit. Bernadette Soubirous hat das erlebt, in einer Grotte, die als Unterstand für Schweine und als Müllhalde des Dorfes diente. Sie, ein junges Mädchen, das mit ihrer Familie vieles ertragen und erleiden musste – aber die beharrlich am christlichen Glauben festhielt, durch alle Prüfungen des Lebens hindurch. Sie wurde eine Heilige, der bescheidene Ort, an dem ihr die Gottesmutter Maria erschien, wurde zu einem der größten Wallfahrtsorte der Christenheit, Lourdes. Etwas von Lourdes sollen Gläubige an diesem Wochenende auch in Wemding erfahren: Die Reliquie der heiligen Bernadette ist in der Wallfahrtskirche Maria Brünnlein ausgestellt. Für viele bedeutet das weitaus mehr als nur Historie.
„Heilige sind auch nach dem Tod auf Reisen“, erklärt Wallfahrtsrektor Norbert Traub, „sie sind lebendige Zeugen des Evangeliums“. Und sie blieben als Missionare unterwegs, um durch ihr Zeugnis die Menschen für das Evangelium Christi zu gewinnen. Dort, wo die Reliquie steht, wird auch die Glaubenserfahrung der Bernadette Soubirous berichtet. Das brauche es gerade heute, ist Traub überzeugt. In einer Zeit, in der sich Bindungen nach und nach aufzulösen scheinen, alte Gewissheiten nicht mehr gelehrt werden sollen in all der Verweltlichung – da brauche es die Bindung zu den ersten und letzten Dingen, zu Gott, Christus, der Kirche.
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