Es ist ein wahres Kleinod
Warum ein Kruzifix aus dem 17. Jahrhundert von hoher künstlerischer Qualität ist
Bis 1994 hing im Treppenhaus des Spitalgebäudes ein Kruzifixus („Gekreuzigter“) aus Lindenholz, der von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet blieb. Als das Haus renoviert wurde, deponierte man die mittlerweile dunkelbraune, fast schwarze Figur im Speicher des Rathauses. Nach einer ersten Grundsicherung erkannte man schließlich deren Wert.
„Es ist ein wahres Kleinod aus dem 17. Jahrhundert“, bestätigten Kunsthistorikerin Kathrin Brandmair, München, und Restaurator Roland Vogel, Gempfing, schon vor drei Jahren. Der überaus schlanke, nicht ganz lebensgroße und in außerordentlicher Qualität bildhauerisch ausgearbeitete Körper hat „sanften Schwung“, typisch für die Zeit der Entstehung im süddeutschen Barock dieser Jahre. Das geneigte Haupt liegt mit dem spitz zulaufenden, bärtigen Kinn auf der Brust auf. Die auch nach dem erlittenen Martyrium friedlich wirkenden Züge im Antlitz des Gekreuzigten werden von dünn gewellten Haarsträhnen eingefasst. Eine Besonderheit dieses Corpus ist die erhaltene Fassung, die die Plastizität der Skulptur dramatisch steigert. Sie zeigt Spuren des Martyriums wie etwa die tiefe Wunde auf der linken Schulter, eine Verletzung, die das schwer lastende Kreuz auf dem Weg zum Berg Golgatha hinterlassen haben soll.
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