Musikalisch in schwindelnden Höhen
Die Donauwörther Stadtkapelle entführte in fulminanten Beiträgen in faszinierende Bergwelten
Es war alles da: ein hochgestimmtes vielköpfiges Orchester, ein bestens aufgelegter Orchesterleiter, ein fast voller Saal mit lauter erwartungsvollen Zuhörern. Und die Stadtkapelle Donauwörth lieferte ein fulminantes, sehr abwechslungsreiches und musikalisch hochklassiges Konzert ab. „Bergwelten“ – auf der Bühne ein Bild, dann mal visionär, mal realistisch – lautete das Motto des Abends. Es ging gleich effektvoll los mit Trollen und Erdgeistern, „In der Halle des Bergkönigs“ aus der Peer-Gynt-Suite No.1, op.46. Edvard Grieg, norwegischer Komponist der Romantik, hatte diese Schauspielmusik für das dramatische Gedicht von Henrik Ibsen komponiert. Selbst jedoch dazu geschrieben „….es klingt nach Kuhfladen, Norwegertum und Selbstgefälligkeit“ – die großartig aufspielenden Musiker mögen verzeihen. Oberbürgermeister Neudert dankte in der Begrüßung wieder allen Beteiligten: Den Praktizierenden als klingenden Botschaftern der Stadt, den Hörenden wie den Sponsoren.
Moderator Rainer Müller formulierte launig die Übergänge – oder besser: schickte alle bergehoch auf Weltreise. „Sieben Jahre in Tibet“ hatte einer der Erstbesteiger der Eiger-Nordwand, Heinrich Harrer, verbracht, auch den jungen Dalai Lama kennengelernt: Ein gleichnamiger Film war darüber gedreht worden, John Williams hat die Filmmusik komponiert – diese Zeit bildet die Suite bezaubernd ab: besonders hübsch ein kleines Intermezzo mit Flötengezwitscher. Über Südamerika schaute das Orchester in die Erdfrühzeit „At the Break of Gondwana“ – brillante Programmmusik. Die lautmalerische Vision von Benjamin Yeo forderte die Musiker sehr: sie bestanden mit Bravour, mit großem orchestralem Glanz. Dumpf grummelte das tiefe Blech, ekstatisch die Schlaginstrumente, darüber oszillierten Flöten und Holzblasinstrumente – die Erdkruste zerbrach, die Kontinente sortierten sich neu, aus Chaos entwickelte sich eine harmonische Ordnung. Die Leitmelodien wechselten atemberaubend durch die Register, ein furioser Gesamtklang entstand. Wie bei einem weiteren Blick in die Frühzeit des Menschen – Ötzi, den „Mann im Eis“ vertonte Otto M. Schwarz zu einer sehr hörenswerten, musikalisch sehr anspruchsvollen Suite, die die Geschichte des verletzt aus einem Südtiroler Tal Geflüchteten, auf dem Berg Gestorbenen und vom Eis über Jahrtausende Eingeschlossenen anschaulich hörenswert machte.
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