Hexenwahn: Als in Wemding die Scheiterhaufen brannten
Vor rund 400 Jahren erlangte der Ort traurige Berühmtheit: 49 Frauen und Männer wurden als Hexen beziehungsweise Hexer dort hingerichtet. Einige Stadträte wollen nun, dass die Opfer von damals rehabilitiert werden.
Wemding Es war vor rund 400 Jahren, als in Wemding eine Mischung aus Schnüffelei, Denunziation und Angst das tägliche Leben bestimmte. Der Ort erlangte traurige Berühmtheit als „Hexenstadt“. In zwei Wellen – einer in den Jahren 1609/10 und einer von 1628 bis 1631 – gerieten nach heutigen Erkennnissen mindestens 59 Frauen und Männer in den Verdacht der Hexerei. 49 von ihnen wurden zum Teil mit unvorstellbarer Grausamkeit gefoltert und schließlich hingerichtet. Im Jahr 2009 gedachte die Kommune anlässlich des 400. Jahrestags der ersten Hinrichtung dieser Ereignisse. Dazu organisierte der Kulturzirkel mehrere Vorträge. Es wurde auch ein Buch mit dem Titel „Hexenprozesse in Wemding“ herausgebracht. Nun haben drei Stadträte das Thema erneut aufgegriffen und einen Antrag eingebracht. Diana Waimann und Carina Roßkopf (beide Frauenliste) sowie Werner Waimann (Grüne) wollen, dass das Ratsgremium die Opfer der Hexenprozesse rehabilitiert.
Wenngleich die Kommune nicht die Rechtsnachfolgerin der damals Verantwortlichen sei, so bestehe dennoch die ethische Verpflichtung gegenüber den Betroffenen und ihren Familien, so die drei Antragsteller. Sie sprechen sich dafür aus, dass der Stadtrat diese Gewalt verurteilt, der Opfer gedenkt, sie öffentlich rehabilitiert und „ihnen damit heute im Namen der Menschenrechte ihre Ehre zurückgibt“.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.