
Kommentar
Impf-Affäre im Donau-Ries: Wir werden weiter Fragen stellen


Selten waren die Leserbriefspalten so voll, selten gingen die Meinungen so auseinander wie dieser Tage. Im Netz hat jeder etwas zum Thema beizutragen. Wut und Emotion sind dabei schlechte Ratgeber. Es geht um das hoch sensible Thema der Corona-Impfung und um die Frage, wie diese in unserem Landkreis umgesetzt wird. Also um nichts weniger als die Frage, wie wir aus dieser Pandemie herausfinden. Weiter eintröpfelnde Bekenntnisse frühzeitiger Impfungen lassen das Thema nicht zur Ruhe kommen – mitten in einer Krise, die ihresgleichen sucht.
Nur wenn sauber aufgearbeitet wird, kann die Impf-Affäre ein Ende finden
Die Affäre kann erst dann ein Ende finden, wenn eine saubere Aufarbeitung stattgefunden hat. Dann gilt es, klar zu kommunizieren, wie sich Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Solange das noch nicht getan ist, werden wir weiter Fragen stellen – auch, wenn es stürmisch wird.
Wenn Themen auftauchen, die empfindlich die Harmonie stören, gibt es zwei Wege: Vertuschen oder es auf den Tisch bringen. Es ist Teil des Berufsethos der Presse, sich für letzteres zu entschieden und die folgende Debatte nicht zu scheuen. Der Überbringer einer unangenehmen Nachricht hat selten den besten Stand.
Die einen nennen es Sensationsjournalismus, andere sind des Themas bereits überdrüssig, Dritte fordern ein, dass weiter nachgehakt wird oder empfinden die Berichte als zu milde. Andere interpretieren jedes Wort. Unser Selbstverständnis ist es, Fragen zu stellen, die von öffentlichem Interesse sind und nicht aus falscher Rücksichtnahme unterlassen bleiben dürfen. Wir schauen den Entscheidern auf die Finger, weil jeder einzelne Bürger, der täglich massive Einschränkungen seiner Grundrechte hinnehmen muss, das Recht auf Antworten hat. Und er hat ein Recht darauf, dass vereinbarte Regeln von allen eingehalten werden.
Lesen Sie dazu:
- Frühzeitige Impfung: Donauwörther Dekan Neuner erklärt sich
- Leserbriefe zur Impf-Affäre im Kreis Donau-Ries
- Donau-Ries: Politiker gestehen frühzeitige Corona-Impfung
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.
Warum hört man seit längerer Zeit nichts mehr vom Impfzentrum? Wurde nicht die Abwicklung dem Roten Kreuz übertragen? Und warum denn? Mich würde interessieren, ob überhaupt in den Impfzentren geimpft wird und wie häufig. Warum ist da Totenstill?
Jo langsam wird es Interessant in Deutschland! Gerade Gelesen auf T-online
Zitat:
Ermittlungen wegen Unterschlagung
Vorzeitig geimpft – Razzia bei Oberbürgermeister von Halle
Zitat Ende