Liebe, Musik, Vergänglichkeit
Dirk Heißerer erklärt den Zusammenhang zwischen Weltliteratur und dem Grammofon
Nach einem Jahr Pause machte der Münchner Literaturverführer Dirk Heißerer wieder im Gempfinger Pfarrhof Station. Im Gepäck hatte er neben Literatur auch ein Grammofon und zwei Schellackplatten. Was das mit Literatur zu tun hatte? Der Siegeszug des Grammofons in die bürgerlichen Salons und Wohnzimmer nach dem Ersten Weltkrieg faszinierte auch Schriftsteller wie Thomas Mann und Hermann Hesse. Mann zog sich im Frühjahr 1920 in die Abgeschiedenheit seines Ferienhauses am Starnberger See zurück, um am Zauberberg zu arbeiten – und um Musik zu hören. Dort lauschte der Opernfan stundenlang Aufnahmen von Wagneropern und anderen Werken.
Inspiriert hat ihn dies zu einer ganzen Sequenz im Zauberberg. Im Kapitel „Fülle des Wohllauts“ ist es ausgerechnet eine Aufnahme des Cancans aus Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“, die im Sanatorium als erstes auf dem neuen Grammofon wiedergegeben wird. Danach stellt der Held Hans Castorp den versammelten todgeweihten Gästen noch weitere Lieblingsplatten vor: Stücke aus Aida, Carmen und zuletzt das bekannte Kunst- und Volkslied vom Lindenbaum von Franz Schubert.
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