
Heißesheim: Bewegung in Sachen Hochwasserschutz


Bürgermeister Meggle berichtet von einem Austausch mit dem Wasserwirtschaftsamt zur Lage in Heißesheim und einem Gesprächsfaden, der wiederaufgenommen wurde.
Kommt in die festgefahrenen Fronten für optimalen Hochwasserschutz in Heißesheim Bewegung? Seit Jahren beschäftigt die Menschen im Mertinger Ortsteil dieses Thema, doch die Meinungen im Ort und die Vorstellungen des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) gingen bisher weit auseinander. Nun habe man den Gesprächsfaden mit der Behörde wieder aufnehmen können, berichtete Bürgermeister Veit Meggle im Gemeinderat.
Im Prinzip geht es um zwei Bereiche: den bestehenden Gumpengraben-Deich und ein Bauwerk, das die Behörde errichten will, um bei einem hundertjähriges Hochwasser Schutz zu bieten. Was den Deich anbelangt, hatten die Heißesheimer immer wieder gefordert, ihn auf seine ursprüngliche Höhe zu bringen. Nun hätten die Verantwortlichen des WWA alte Unterlagen, zum Teil aus dem vergangenen Jahrhundert, vorgelegt und versichert, den alten Zustand wieder herzustellen. Im Laufe der Jahre haben sich offensichtlich Setzungen ergeben.
Beim Sportplatz Heißesheim sind zwei kleine Dämme geplant
Meggle berichtete im Gemeinderat von der Überzeugung der Verantwortlichen, dass Heißesheim nach der Maßnahme am Deich, der auf einer Länge von drei Kilometern bis Auchsesheim (beginnend westlich von Heißesheim, nördlich am Hagen, weiter bei Auchsesheim bis zur Schwadermühle verlaufend) führt, für ein 50- bis 60-jährliches Hochwasser geschützt sei. Das reiche allerdings nicht aus. Erstrebenswert ist für die Behörde ein Schutz des 160-Seelen-Dorfes auch bei einem Hochwasserereignis, das möglicherweise nur alle hundert Jahre auftrete (HQ-100).
Geplant sind deshalb für Heißesheim beim Sportplatz zwei kleine Dämme, die eine Haltelinie des Wassers aus der Zusam im Moosgraben bilden sollen. Mit diesem Bauwerk und einem neuen Retentionsbecken wären die rund 150 Häuser des Mertinger Ortsteils sicher und würden nicht beschädigt werden. Seit 2011 gibt es für das seinerzeit vom Landratsamt Donau-Ries „gesicherte“ Gebiet Verbote. Es dürfen dort keine baulichen Anlagen errichtet werden – eine vorläufige Festsetzung.
Antrag der Unabhängigen Bürgerliste
Josef Saule und Wolfgang Kurka von der Unabhängigen Bürgerliste (UBL) hatten als Heißesheimer Bürger den Antrag gestellt, diese Verordnung auszusetzen. Sie hatten aber auch gefordert, an die Rechts- und Fachaufsicht bei der Regierung von Schwaben heranzutreten und auf eine Instandsetzung des bestehenden Deichs hinzuwirken – ein Gesuch, dem das WWA nun entsprechen will. Meggle will mit der Behörde, wie er versicherte, in einem engen Kontakt bleiben.
Auch mit seinem Amtskollegen Jürgen Sorré aus Donauwörth habe er bereits gesprochen, weil es nur zielführend sei, wenn der Deich auf seiner gesamten Höhe, also auch auf dem Areal der Großen Kreisstadt, erhöht würde. Das sei Voraussetzung, um einen möglichen HQ-100-Hochwasserschutz zu erreichen. Die UBL zog nach der neuen Entwicklung ihre Anträge zurück. Josef Saule betonte aber, dass man sie in spätestens drei Monaten erneut stellen werde, wenn keine Fortschritte zur Lösung um den Hochwasserschutz an Donau und Zusam in Heißesheim erkennbar seien.
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