Missbrauch im Kinderheim: Bericht zeigt abscheuliche Taten
Im Donauwörther Kinderheim Heilig Kreuz wurden über Jahrzehnte Kinder missbraucht. Der jetzt vorgestellte Abschlussbericht belegt eine Kultur des Wegschauens.
68 Seiten umfasst der aktuelle Sachstandsbericht der Kommission, die der Augsburger Bischof Zdarsa vor einem Jahr eingesetzt hat, um die Missbrauchsfälle aufzudecken, die sich zwischen 1952 und 1977 im Donauwörther Kinderheim Heilig Kreuz der Pädagogischen Stiftung Cassianeum ereignet haben. Es ist eine schonungslose Aufdeckung und Abrechnung mit dem damaligen System. Die Kinder mussten dort körperliche und sexuelle Gewalt erfahren.
Vor einem Jahr wurde durch zwei ehemalige Heimkinder öffentlich, dass sich hinter den Klostermauern schreckliche Szenen abgespielt haben müssen. Heute Vormittag legte Generalvikar Harald Heinrich in einer Pressekonferenz die bisherigen Ergebnisse offen. Er sprach davon, dass die Untersuchungen „zutiefst Erschütterndes und Verstörendes“ und „abscheuliche Straftaten“ ergeben hätten. Er prangerte die „Kultur des Wegschauens“ an, die damals praktiziert worden sei. Unter anderem war von einer Lehrerin die Rede, die den Missbrauch bemerkt, aber geschwiegen hatte. Auch ein Mitarbeiter des damals zuständigen Jugendamts Lindau hätte das Leid der Kinder ignoriert.
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Ich ging von 1968 bis 1971 in die Spindeltalschule in Donauwörth. In der 3. und 4. Klasse gab es zwei Mitschüler, die vom Klasslehrer H. regelmäßig "prophylaktisch", wie er sagte, verprügelt wurden. Der eine stammte aus einer sehr kinderreichen, stadtbekannten Familie, die damals eine Tankstelle betrieb. Der andere, D., war schon ein oder zwei Jahre älter und lebte im Kinderheim. Auf den hatte es der Klasslehrer besonders abgesehen. So war die Zeit damals. Gekümmert hat es niemand.