Wie stark ist der Lechkanal mit Schadstoffen belastet?
Das Kühlwasser der Lech-Stahlwerke kommt aus dem Lechkanal - und landet dort auch wieder. Messung bei Feldheim zeigt eine hohe Belastung mit Schwermetallen.
Die Lech-Stahlwerke aus dem Meitinger Ortsteil Herbertshofen dürfen seit Langem Wasser aus dem Lechkanal zur Kühlung ihrer Anlagen nutzen. Den Bürgerinitiativen und den örtlichen Fischern war das schon immer ein Dorn im Auge. Denn das Wasser wird anschließend wieder in den Lechkanal eingeleitet. Es handle sich um zigtausende Liter totes, ungeklärtes und viel zu warmes Wasser, so etwa Horst Kammer vom Fischereiverein Meitingen. In den Absetzbecken des Stahlwerks könnten sich höchstens grobe Stoffe niederschlagen, „nicht aber die Gifte“, betont Kammer und beklagt, dass sich seit Jahren an dieser Situation nichts geändert habe. Bestimmte Stoffe wie Aluminium würden nicht einmal überprüft.
Die Freien Wähler im Augsburger Land haben das Thema nun aufgegriffen, um mit Spekulationen über Belastungen der Wasserqualität im Lechkanal aufzuräumen. FW-Kreisrat Fabian Mehring richtete eine Anfrage ans Landratsamt Augsburg und FW-Landtagsabgeordneter Johann Häusler eine gleichlautende Anfrage an die Bayerische Staatsregierung. Darin weisen die beiden Politiker darauf hin, dass das Wasser im Lechkanal oberhalb des Stahlwerks bei Gersthofen noch die Gewässergüte 2 habe und damit nahezu Trinkwasserqualität aufweise. Im Unterlauf des Stahlwerks dagegen zeigten Daten aus einem Fisch- und Muschel-Schadstoffmonitoring, das bei Feldheim gemacht wurde, eine hohe Belastung des Lechwassers mit stahlwerkstypischen Schwermetallen wie Molybdän, Vanadium und Wolfram auf.
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