Donauwörth: „Pegida“-Aktivisten: Nur die Polizei schaut zu

VonWolfgang Widemann

Rechtsextreme bekommen in Donauwörth kaum Aufmerksamkeit. Was in der Fußgängerzone so alles (nicht) passiert.

Es ist ein fast schon sommerlicher Samstagvormittag. Zwischen dem kleinen Wochenmarkt am Rieder Tor und der Fußgängerzone im Ried, wo die Menschen im Freien sitzen und die Sonne sowie eine Tasse Kaffee genießen, versucht eine Gruppe von acht Personen, die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich zu ziehen. An einem Tisch, auf dem allerlei Prospekte liegen, hängen zwei Deutschlandfahnen. Auf einem Flachbildschirm laufen ununterbrochen Videos, teils in englischer oder arabischer Sprache. Auf Transparenten sind zehn Thesen zu lesen, am Rand steht ein rund drei Meter großes Holzkreuz. Die meisten Leute schauen kurz hin, laufen aber dann zügig weiter – so auch eine Donauwörtherin. „Ich halte da lieber Distanz“, sagt sie, nachdem sie ein ihr angebotenes Flugblatt dankend abgelehnt hat. Denn die Frau hat auf den Plakaten gelesen, wer da um die Gunst des Publikums wirbt: die rechtsextreme Pegida-Bewegung, genauer gesagt deren Münchner Ableger.

Deren Wortführer ist ebenfalls vor Ort. Er fiel zuletzt im Herbst 2017 bei einer Demo in Augsburg mit deftigen, provozierenden Worten auf, was ihm ein Verfahren wegen Volksverhetzung einbrachte. In Donauwörth ist keine Live-Rede zu hören. Der Ton zu den Videos ist eher gedämpft. Stadt und Landratsamt haben die Lautstärke von vorneherein begrenzt. Die Polizei – neben Beamten der örtlichen Inspektion sind auch Kripobeamte aus Dillingen (Staatsschutz) und Kräfte des Einsatzzugs aus Augsburg anwesend – wacht darüber, dass der vorgeschriebene Pegel nicht überschritten wird. Auch sonst haben die Gesetzeshüter ein waches Auge und Ohr.

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