Ein kurioser Blick zurück in die Geschichte des Tourismus der Stadt Wemding.
Urlaub in Corona-Zeiten ist ein viel diskutiertes Thema. Dass sich die Menschen selbst von widrigen Umständen und von einer aus heutiger Sicht nicht zu akzeptierenden Überwachung nicht von einer Reise abschrecken lassen, zeigt eine Meldung, die vor exakt 100 Jahren in der Harburger Zeitung erschienen ist und sich mit dem „Fremdenverkehr in Wemding“ beschäftigt.
Höchstzahl im Sommer 1920 in Wemding: 200
Dort befanden sich damals „150 bis 160 Fremde, einschließlich der 67 Kurgäste des Wildbades“. Die Höchstzahl in Wemding im Sommer 1920 habe 200 nicht überschritten. Dennoch: Das Interesse an einem Aufenthalt zur Erholung in dem nordschwäbischen Städtchen war angesichts der Rahmenbedingungen bemerkenswert. Schließlich lag der (verlorene) Erste Weltkrieg erst rund zwei Jahre zurück und die Not war groß. Lebensmittel waren rationiert. Die örtliche Gendarmeriestation behielt „Fremde“ deshalb genau im Auge. Die Polizei berichtete, dass sich „der Aufkauf von Lebensmitteln“ durch die Touristen in „mäßigen Grenzen“ bewege. Die Gendarmerie übe „strengste Kontrolle“ und „jede Verfehlung gelangt zur Anzeige“. Weiter heißt es in dem Text: „Der Aufenthalt wird nur innerhalb des gesetzlichen Rahmens geduldet.“
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