
Donauwörth
Sebastianifeier: Schützen ehren wieder ihren Patron

Rund 1000 Schützen feiern in Donauwörth die Sebastianifeier zum 533. Mal. Warum die Umzugsstrecke zum „Trainingscamp“ für die künftige Veranstaltungshalle wird.
Der Januar ist nicht bekannt als ein Monat, in dem – mal abgesehen vom Fasching – viele Umzüge stattfinden. In Donauwörth hat dies allerdings Tradition.
Am Sonntag bot sich wieder allen Schaulustigen am Straßenrand ein großartiges Bild. 50 Schützenvereine waren der Einladung des Bayerischen Sportschützenverbundes Gau Donau-Ries gefolgt, um an der 533. Sebastianifeier teilzunehmen. Für rund 1000 Schützen eine Ehrensache, ist es doch eine Traditionsveranstaltung: Seit 1487 pflegen die Schützen im Landkreis diesen Brauch.
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Eröffnung in der Kirche
Los ging es wie immer mit einem feierlichen Gottesdienst im Liebfrauenmünster sowie in der evangelischen Pfarrkirche. Anschließend zogen die Schützen, angeführt von der Stadtkapelle Donauwörth unter der Leitung von Josef Basting, von der Reichsstraße über die Kapell- und Augsburger Straße bis ins Feuerwehrhaus – ein prachtvoller Anblick, zumal auch Petrus ein Einsehen hatte und die Schützen bei vergleichsweise milden Temperaturen durch die Große Kreisstadt ziehen ließ. „Das hatten wir schon deutlich kälter“, erinnerte sich ein Umzugsteilnehmer.
Kurz vor dem Ziel wurde der Zug an der Donaubrücke von den Böllerschützen aus Rain empfangen. Zum zweiten Mal bot das Feuerwehrhaus den passenden Rahmen für die Sebastianifeier. „Unser Ausweichquartier kann als Glückstreff bezeichnet werden“, freute sich Gauschützenmeisterin Rita Schnell und dankte allen Mitwirkenden.
„Element der Traditionspflege“
Landrat Stefan Rößle freute sich, dass die „Interimslösung Feuerwehrhaus“ bald durch die neu geplante Veranstaltungshalle am Zusamweg ersetzt werde. „Einen Teil des Weges haben wir heute schon mal geübt“, so Rößle. Oberbürgermeister Armin Neudert dankte den Schützen für ihre hohe gesellschaftliche Bedeutung und würdigte sie als „wichtiges Element der Traditionspflege“. Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange schlug in die gleiche Kerbe und lobte die Schützen „Verantwortung für unsere Gesellschaft zu übernehmen“.
Genau wegen dieser gesellschaftlichen Verantwortung machte sich Rita Schnell angesichts sinkender Mitgliederzahlen etwas Sorgen und appellierte deshalb an ihre Kollegen: „Wir müssen am Ball bleiben und Angebote für die Jugend schaffen.“ Dennoch zähle der Schützengau Donau-Ries mit derzeit 8893 Mitgliedern immer noch zu den stärksten in Schwaben.
Bezirksschützenmeister Karl Schnell ließ es sich deshalb nicht nehmen diese „einzigartige Feier“ persönlich zu besuchen. „Besser kann Tradition nicht gelebt werden“, bilanzierte Schnell, bevor er gemeinsam mit dem Gauvorstand die Ehrungen vornahm.
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