
Es fehlt an Personal im Dorfladen Tagmersheim

Weil Mitarbeiter fehlen muss der Dorfladen in Tagmersheim seine Öffnungszeiten derzeit reduzieren. Woran das liegt und wie gut das Geschäft genutzt wird.
Seit gut vier Jahren versorgt der Dorfladen Tagmersheim den Ort mit Lebensmittel und frischem Obst und Gemüse aus der Region. Gerne trifft man sich im Café auf einen Plausch. Doch aktuell muss das Geschäft mit reduzierten Öffnungszeiten betrieben werden. Unter der Woche wird nun eine halbe Stunde später geöffnet und mittags 30 Minuten früher geschlossen. Montagnachmittag bleibt der Laden zu.
Grund dafür ist die Personalsituation. Einige Mitarbeiter hörten auf und andere mussten zusätzliche Zeiten übernehmen, sodass Überstunden abgebaut werden müssen. Zudem sorgt der Mindestlohn für eine Verschärfung der Situation, denn seit der Erhöhung können Kräfte, die auf 450-Euro-Basis arbeiten, weniger Stunden pro Monat leisten.
Diese Umstände erklärte Petra Riedelsheimer bei der Dorfladenversammlung. „Es ist nicht leicht, für die umfangreichen Aufgaben im Dorfladen zu den gewohnten Zeiten zum Mindestlohn Personal zu finden“, sagt Riedelsheimer.
Auch beendete einer der drei ehrenamtlichen Geschäftsführer, Norbert Schuster, im letzten Jahr sein Engagement aus beruflichen Gründen. Er betreute seit Beginn der Arbeitskreise in 2012 den Personalbereich. Riedelsheimer dankte ihm für seinen jahrelangen Einsatz. Seine Aufgaben wurden neben den beiden verbliebenen Geschäftsführern von der Gesellschafterin Maria Regler, bereits zuständig für Buchhaltung und Lohnabrechnung, übernommen.
Nach einem Überblick zur Beteiligung am Dorfladennetzwerk des Konversionsmanagements Donau-Ries mit Austausch zwischen den Läden, Vermarktung regionaler Produkte und Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit folgte der Bericht über die Finanzen von Geschäftsführer Robert Bartsch.
Der Netto-Umsatz konnte im letzten Jahr um 6,4 Prozent auf knapp 419000 Euro gesteigert werden. Positiv war dies vor allem in den im Vorjahr schwächeren Frischebereichen. Hierfür war ein Wareneinsatz von über 314700 Euro sowie Personalkosten (Überstundenabbau, Erhöhung Mindestlohn) von 74000 Euro notwendig. Bartsch betonte, dass vom guten Umsatz auch die Mitarbeiterinnen partizipieren sollen. Es wurde wieder Ladenausstattung erneuert (Backofen im Bedienbereich, Bürodrucker und Laptop), sodass letztendlich ein Gewinn von knapp 2000 Euro verbucht werden konnte.
Erfreulich ist auch die kontinuierliche Steigerung der Umsätze von Vereinen und Institutionen, die mit einem zehnprozentigen Rabatt in Höhe von fast 3000 Euro belohnt wurden. Trotzdem appellierte Robert Bartsch auch bei reduzierten Öffnungszeiten das Angebot im Ort zu nutzen.
Pro Jahr kommen fast 40000 Kunden
Die beiden Geschäftsführer bedankten sich bei den Verkäuferinnen und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, der Feuerwehr für das Verständnis bei der Parkplatzsituation und vor allem bei den Kunden für die Treue und das entgegengebrachte Vertrauen. Bürgermeister Georg Schnell bedankte sich bei den Geschäftsführern und dem Team für die Sicherstellung der Grundversorgung und freute sich über die jährlich 39000 Kunden, die die Ortsmitte von Tagmersheim sichtlich beleben. (dz)
AktuelleÖffnungszeiten: Montag bis Freitag 7 bis 13 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag auch 16 bis 18 Uhr. Samstag 7 bis 12 Uhr.
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