Traumwelten und optische Täuschung
Ausstellung im Gempfinger Pfarrhof
Als Kunsterzieherin und freischaffende Künstlerin hat Nicola Klemz über Jahrzehnte die Kunstszene im Donau-Ries und darüber hinaus bereichert. 2016 starb sie 63-jährig. Dem Bund Naturschutz vermachte sie einen Großteil ihres Nachlasses. Unter dem Titel „Modernisierte Natur“ wird dieser nun im Gempfinger Pfarrhof gezeigt. Seinem Förderverein war Klemz zeitlebens eng verbunden.
Zu den ausgestellten Gemälden gehört ein Bild, das den Titel „Melancholie oder die Geburt der Phantasie“ trägt. Es zeigt einen nachdenklich sitzenden Engel in Denkerpose. Vor ihm liegen eine Kugel und ein Polyeder. Dass hier Dürers berühmter Kupferstich „Melencolia“ als Anregung diente, erkennt man gleich. Im Gegensatz zum Vorbild hat Nicola Klemz aber schwebende Fabelwesen, Tiere, Gesichter und Vögel eingebaut. Damit enthält das Gemälde eine Kernbotschaft, die sich durch das Schaffen der Künstlerin zieht und die sie so formulierte: „Die melancholische Stimmung erschließt fantastische Traumwelten. Die Melancholie ist für mich ein ungeheurer Antrieb.“ Ihre Bilder geben häufig seelische Stimmungen wieder – das gilt auch für die kargen, oft melancholisch wirkenden Landschaften.
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