Wer der mächtigste Mann im Landkreis ist
Bruder Barnabas greift beim Starkbierfest in Ebermergen viele Themen auf und kritisiert Streitereien im Donau-Ries-Kreis.
Dass in der Stadt Harburg in den vergangenen Jahren reihenweise Projekte verschoben wurden, ist Bruder Barnabas alias Alexander Beck nicht entgangen. Das Motto laute offensichtlich: „Teurer – verschoben – passt!“ In seiner Fastenpredigt beim von der freiwilligen Feuerwehr sowie vom Obst- und Gartenbauverein Ebermergen organisierten Starkbierfest zählte Barnabas unter anderem die Sanierung der Wörnitzhalle, den Neuausbau der Donauwörther Straße samt Geopark-Infostelle in Harburg sowie die Reparatur der historische Wörnitzbrücke in Ebermergen auf. An Letzterer breche der Putz weg, Bäume wüchsen aus den Pfeilern, und die Fahrbahn sei mit Schlaglöchern garniert. Man finde keine geeignete Firma für die Sanierung, habe es vonseiten der Kommune immer wieder geheißen. „Wenn die Brücke erst einmal zusammengebrochen ist, findet sich vielleicht ein Unternehmen. Dann greift auch der Denkmalschutz nicht mehr“, sinnierte der Prediger im voll besetzten Feuerwehrhaus. Man könne meinen, bei den Vorhaben stecke eine Strategie dahinter: „Verschieben ist nicht, nichts zu tun. Das ist schon clever.“
Rote Ampel am Tunnel bei Harburg
Ein zweites großes Thema des Predigers waren die Reibereien zwischen Donauwörth und Nördlingen – beispielsweise, wenn es um die Ansiedlung von Behörden oder eine mögliche Sparkassenfusion gehe. „Wie die kleinen Kinder“, lautete der Kommentar von Bruder Barnabas. Der verwies darauf, dass der sanierte Tunnel samt neuer Technik bei Harburg den dortigen Bürgermeister Wolfgang Kilian „zum mächtigsten Mann im Landkreis“ mache: „Wenn Donauwörth und Nördlingen weiter so streiten, stellt er die Ampel auf Rot – so lange, bis sie sich wieder vertragen.“
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