Die Deutsche Bahn setzt ihre Infrastruktur-Offensive in der Region fort: Im Donauwörther Stadtteil Nordheim erneuert das Unternehmen, wie es in einer Pressemitteilung schreibt, im Laufe des Jahres den Hochwasserdurchlass am Ende der Pestalozzistraße auf der Bahnstrecke Augsburg–Donauwörth. „Damit sorgen wir für langfristige Sicherheit im Hochwasserschutz und machen die Strecke langfristig leistungsfähiger“, so heißt es in der Mitteilung.
Die Bauarbeiten beginnen am 5. Mai und werden voraussichtlich bis Ende des Jahres andauern. Der neue Durchlass wird in nördlicher Richtung um rund 15 Meter versetzt neu gebaut und erhält – entsprechend der Vorgaben des Wasserwirtschaftsamtes und in Kooperation mit der Stadt Donauwörth - mit einer lichten Höhe von über 1,90 Meter und einer Breite von 1,40 Meter ein deutlich größeres Querschnittsprofil als bisher.
Während der Sperrung sind die Strecken Augsburg-Donauwörth und Hamlar-Donauwörth nicht befahrbar
Zum Einsatz kommt ein spezielles Einschubverfahren: Der neue Hochwasserdurchlass wird zunächst neben dem Bahndamm vorgefertigt und im Rahmen einer viertägigen Streckensperrung der Hauptstrecke Augsburg–Donauwörth vom 25. bis einschließlich 28. Oktober präzise in den Bahndamm eingeschoben. Die Nebenstrecke Hamlar–Donauwörth ist insgesamt fünf Tage vom 25. bis einschließlich 29. Oktober gesperrt. Während dieser Sperrung werden die Strecken Augsburg–Donauwörth sowie Hamlar–Donauwörth nicht befahrbar sein.
Die Bauarbeiten werden so organisiert, dass die Auswirkungen für Fahrgäste und Anwohnende so gering wie möglich bleiben. Nachtarbeiten lassen sich aus betrieblichen Gründen nicht vollständig vermeiden, werden aber auf ein Minimum reduziert und von einem Baulärmverantwortlichen begleitet. Die DB hat die Anwohner:innen Ende März über die Baumaßnahme informiert.
Eröffnet wurde die Bahnstrecke vor fast genau 180 Jahren
Auch der Fuß- und Radverkehr ist betroffen: Ab dem 5. Mai wird der Hochwasserdurchlass als Querungspunkt gesperrt. Anwohnerinnen und Anwohner werden gebeten, auf den nahegelegenen Kirchenweg auszuweichen. Die Stadt Donauwörth wird im Anschluss an die Arbeiten den neuen Durchlass zu einer modernen neuen, sicheren Fußgängerquerung ausbauen. „Mit dieser Baumaßnahme leisten wir einen Beitrag zum Hochwasserschutz, zur Infrastrukturstabilität und zur Lebensqualität vor Ort“, so die Deutsche Bahn.
Hintergrund zum Projekt: Die 39 Kilometer lange Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth ist sehr stark befahren. Regional- und Fernverkehrszüge müssen sich zwei Gleise mit dem Güterverkehr teilen. Durch den viergleisiger Ausbau (Bestandsstrecke plus zwei neue Gleise) von Augsburg-Oberhausen bis Gersthofen und den nördlichen Anschluss des Güterverkehrszentrums (GVZ) Augsburg von und nach Donauwörth will die DB Kapazität und Flexibilität auf der Strecke erhöhen.
Die Strecke führt durch zehn Kommunen in den beiden Landkreisen Augsburg und Donau-Ries. Sie ist Bestandteil des europäischen Korridors Skandinavien – Mittelmeer (kurz: ScanMed). Eröffnet wurde die Strecke Augsburg-Oberhausen – Nordheim bei Donauwörth vor fast genau 180 Jahren - am 20. November 1844. Als Teil der Ludwig-Süd-Nord-Bahn, der ersten bayerischen Staatseisenbahn, gehört sie somit zu der ältesten Eisenbahnstrecke Bayerns.
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