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Bürgersaal Bäumenheim eingeweiht

Bäumenheim

Bürgersaal Bäumenheim eingeweiht: Eine Begegnungsstätte für Alt und Jung

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    Der Bürgersaal in Bäumenheim hat eine Glasfassade.
    Der Bürgersaal in Bäumenheim hat eine Glasfassade. Foto: Bill Titze

    Einige Jahre hat es gedauert, Bürgermeister Martin Paninka verglich den Prozess sogar mit einer „Tour der Leiden“. Doch nun ist er endlich eingeweiht: der Bäumenheimer Bürgersaal. Auf rund 230 Quadratmetern können sich die Bürger in Zukunft treffen und eine hoffentlich gute Zeit verbringen. Welche Besonderheiten der multifunktionale Raum mit sich bringt.

    „Es war Liebe auf den ersten Blick, als ich hier am Bäumenheimer Marktplatz vorbeigelaufen bin“, erinnerte sich Bauherr Ulrich Reitenberger. Damals, im Jahr 2015, war an das nun entstandene moderne Gebäude noch gar nicht zu denken. Die entsprechenden Grundstücke waren in verschiedenen Händen, der Platz selbst wirkte noch nicht wie ein Treffpunkt der Gemeinde. Doch rund zehn Jahre später steht an dieser Stelle ein Gebäude mit Platz für Gastronomie, Wohnen und ja: Platz für Zusammensein. Vor allem im hellen Bürgersaal mit seiner schönen Glasfassade.

    17 Mal beschäftigte sich der Gemeinderat Bäumenheim mit dem Bürgersaal

    Möglich war das vor allem deshalb, weil Öffentlichkeit und privater Investor zusammenarbeiteten. Public-private Partnership (PPP) heißt ein solches Modell offiziell. 2015 fanden die ersten Gespräche zwischen Bürgermeister Paninka und Reitenberger statt. Der Anfang einer ziemlich langen Geschichte. Zunächst mussten die alten Gebäude gekauft werden. „Da waren Telefonate bis nach Norwegen notwendig, weil einer der Besitzer dort länger im Jahr lebt“, erinnerte sich Paninka in seiner Rede. 2017 war das Gebäude zum ersten Mal Thema im Gemeinderat, da wurde das Konzept vorgestellt. Insgesamt 16 weitere Male beschäftigte sich das Gremium mit dem Projekt. Es gründete sich ein eigener Arbeitskreis mit dem Namen „Marktaula“. Selbst über den Namen der Begegnungsstätte gab es Diskussionen: Am Ende setzte sich nicht besagte Marktaula durch, sondern „Bürgersaal“. So wie es in großen Lettern über der Glasfassade steht.

    Der Bürgersaal bietet Platz für 200 Menschen.
    Der Bürgersaal bietet Platz für 200 Menschen. Foto: Bill Titze

    Bevor 2022 endlich der Spatenstich anstand, waren noch Notartermine abzuwickeln. An einen erinnert sich Paninka besonders gut. „Wir saßen schon beim Notar, als mir unsere Anwälte doch von der Unterschrift abrieten.“ So kam es einige Tage später zu einem neuen Termin. Ausgerechnet am 23. Dezember. „Da war meine Frau nicht sehr erfreut von, da sollte ich eigentlich den Weihnachtsbaum schmücken“, so Paninka. Es ist eine kleine Episode, doch sie zeigt, wie mühsam der Prozess war. Von „schlaflosen Nächten“ sprach Bauherr Reitenberger. Ein Problem war der Schallschutz. Deshalb sind die Wände gedoppelt gebaut, außerdem gibt es eine dicke Stahlbetondecke. „Der Saal ist quasi entkoppelt vom restlichen Gebäude“, so der Bauherr.

    Mitte März soll es im Bürgersaal einen Tag der offenen Tür geben

    Drei Millionen Euro investierte die Gemeinde in das Projekt, eine Million Euro Förderung kommen vermutlich von der Städtebauförderung. Platz bietet der Raum für 200 Personen. 156 Sitzplätze sind bei einer Reihenbestuhlung möglich. Die Ausstattung umfasst unter anderem eine moderne LED-Videoleinwand, eine dimmbare Deckenbeleuchtung sowie eine Milieubeleuchtung. Außerdem stehen ein saaleigenes WLAN, Klimaanlage sowie ein Sonnenschutz zur Verfügung. Nutzbar sind barrierefreie Toiletten und eine kleine Küchenzeile. Eine erweiterbare Bühne gehört ebenfalls zur Ausstattung. Mitte März soll auch ein Tag der offenen Tür stattfinden, damit die Bevölkerung sich im neuen „Schmuckstück“ der Gemeinde umschauen kann.

    Eines fehlt aber noch: ein Mieter für die Gastronomie nebenan. Einen anderen Wunsch formulierte Architekt Sebastian Berz. „Wir wünschen uns drei Platanen vor dem Gebäude, um die Aufenthaltsqualität noch zu steigern.“ SPD-Bundestagsabgeordneter Christoph Schmid lobte das Projekt. „Das ist ein wunderbares Beispiel für eine Partnerschaft von öffentlicher Hand und privatem Investor.“ Den Gedanken des Miteinanders stellte der CSU- Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler in den Mittelpunkt seiner Rede. „Seit der Pandemie ist das Bedürfnis sich zu treffen trotz Handy ja wieder größer geworden.“ Auch Bürgermeister Paninka betonte, dass der Bürgersaal eine Begegnungsstätte für Alt und Jung sein solle. Es sei die zentrale Einrichtung in der Dorfmitte. Dafür hat sich die „Tour der Leiden“ wohl gelohnt.

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