Könnte der künftige Platz mit Café am Donauwörther Tanzhaus dem Wendekreis des Schulbusses zum Opfer fallen? So weit wollte man am Montagabend nicht gehen im Rathaus. Und doch zeigt sich: Die Sache mit den einbiegenden Bussen in den Merkurplatz ist keine einfache Angelegenheit. Im Bauausschuss gab es eine lebhafte Debatte um die Wegführung. Dabei kam sogar eine mögliche Straßensperrung ins Spiel.
Zuletzt wurden Hütchen, oder besser gesagt: Pylonen, aufgestellt am Merkurplatz. Zwei Busse rangierten probeweise um sie herum, um herauszufinden ob alles zusammenpasst: Bus plus neuer Platz mit Café am Tanzhaus. Es wurde seitens der Bauverwaltung analysiert, ob die in den Merkurplatz einfahrenden Busse auch nach Fertigstellung des dann rundum sanierten Tanzhauses in Zukunft problemlos die Mangoldschule im Spindeltal erreichen können.
Merkurplatz am Tanzhaus soll mit Café ein Begegnungsort in Donauwörth werden
Aktuell ist der Merkurplatz noch mehr eine Seitenstraße neben dem Tanzhaus denn ein wirklicher Ort der Begegnung mit Platzcharakter. Das soll sich, wie berichtet, fortan, im Zuge des Komplettumbaus des zentralen Donauwörther Veranstaltungsgebäudes, ändern. Das im Erdgeschoss geplante Café neben der Bücherei wird einen Außenbereich mit annähernd 30 Plätzen bekommen. Die Krux: Just in diesen Bereich biegen zu Unterrichtsbeginn und -Ende die Busse in Richtung Mangoldschule und Private Wirtschaftsschule.
Der Feldversuch mit den Pylonen hat laut Ralf Allmannsberger vom Stadtbauamt ergeben: Würde der Außenbereich des geplanten Cafés minimal kleiner gebaut, würden es die Busse schaffen, einzubiegen. Ein bisschen mit Ach und Krach, aber es würde passen. Peter Alt (AL/ JB), selbst Busfahrer von Beruf, zeigte sich erschüttert ob der Planungen: „Ein Begegnungsverkehr auf dem geplanten Platz zwischen Bus und Fußgängern, das ist irre.“ Die Busfahrer müssten sich regelrecht „durchquetschen“. Solche Manöver seien für die Fahrer kaum zumutbar, aus Sicherheitsgründen habe er, so Alt, starke Bedenken. Zudem sei es dann mit dem Platzcharakter neben dem Tanzhaus von Anfang an vorbei. Vielmehr sei eine „fußgängersichere Zone bis zur Promenade“ anzuvisieren. Auch Brigitte Kundinger-Schmidt (SPD) warnte vor dem Begegnungsverkehr in der Früh, wenn in diesem Bereich Schulkinder zu Fuß unterwegs sind.
Neue Haltestellen für die Schulbusse in der Innenstadt Donauwörths?
Indessen warfen Birgit Rößle (CSU) wie auch Bärbel Stahl (Grüne) ein, dass die Busse die Schulkinder doch nicht zwingend bis vor das Schultor fahren müssten. Hier böte sich die obere Reichsstraße als alternative Haltestelle an. Auch in der Pflegstraße sei ein Halt denkbar. Gegebenenfalls könne bei den kleineren Kindern zu den Stoßzeiten mit Schülerlotsen ausgeholfen werden.
Auch eine Sperrung des Merkurplatzes für den Autoverkehr war am Montag im Gespräch. Michael Bosse (FW-PWG-BfD) lehnte dies mit Nachdruck ab. In der Innenstadt über weitere Einschränkungen des Verkehrs sowie in der Konsequenz von Parkmöglichkeiten nachzudenken, das sei in Bezug auf die Geschäftswelt nicht zumutbar. Auch eine Führung des Busverkehrs weiter unten am Rathaus über die Sonnenstraße wäre kontraproduktiv: „Auch dort gibt es ein etabliertes Café mit Außenbereich.“
OB Sorré: Alternative Haltestellen für Schulbusse sollen geprüft werden
Oberbürgermeister Jürgen Sorré riet derweil dazu, die genannten Aspekte zu trennen. Es gelte zunächst nicht, eine Sperrung des Merkurplatzes zu diskutieren. Klar sei, dass auch Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr künftig in den Merkurplatz einfahren müssten sowie Baufahrzeuge in Richtung Spindeltal. Dies sei aber keine Alltäglichkeit. Zur Debatte könne allerdings tatsächlich gestellt werden, ob es alternative Haltestellen für die Schulbusse geben könnte.
Eine konkrete Entscheidung rund um das Thema Merkurplatz und Busführung wurde schließlich vertagt. Es soll nun geprüft werden, inwieweit es alternative Haltestellen für die Schulbusse geben könnte.
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