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Donauwörth: Aus Dornröschenschlaf erwacht

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Aus Dornröschenschlaf erwacht

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    Ottmar Seuffert zeigt auf das NS-Vereinszeichen des Historischen Vereins - 1938 erfolgte die Gleichschaltung durch das Nazi-Regime.
    Ottmar Seuffert zeigt auf das NS-Vereinszeichen des Historischen Vereins - 1938 erfolgte die Gleichschaltung durch das Nazi-Regime. Foto: Peter Paul Bornhausen

    Zu einer kleinen Feierstunde mit Vortrag hat der Historische Verein für Donauwörth und Umgebung in die Stadtbibliothek geladen. Der erste Vorsitzende und Ex-Stadtarchivar Ottmar Seuffert referierte anhand der Vereinsprotokolle über die Geschichte des Vereins, der 1901 seinen Anfang mit der Rettung des Rieder Tors nahm. Dieser sollte dem zunehmenden Verkehr weichen. In den 1930er Jahren erwarb der Verein unter seinem damaligen Vorsitzenden Hans Lippert das Hintermeierhaus und deponierte dort seine zahlreichen heimatgeschichtlichen Schätze. 1938, fünf Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, wurde auch der Historische Verein „gleichgeschaltet“ und dessen Vorstand komplett durch Nazi-Parteigenossen ersetzt. „Heimatdienstführer“ wurde Bezirksamtmann (Landrat) Max Förderreuther. Natürlich musste den neuen Vereinsstempel auch ein Hakenkreuz zieren. Unter dem Namen „Heimatdienst“ ist dem Verein gleichwohl kaum mehr etwas gelungen, wozu natürlich auch der Weltkrieg beigetragen hat. Fünf Jahre nach Kriegsende, am 17. März 1950, fand im Café Engel die Wiedergründung des Historischen Vereins statt, dem sich ein Jahr darauf bereits 100 Personen angeschlossen haben. Mit dabei auch der unvermeidliche Andreas Mayr, Bürgermeister und Ex-NS-Kreispropagandaleiter, der dafür sorgte, dass das Hintermeierhaus „wieder“ in städtische Obhut kam. Immerhin wurde die Zweckgebundenheit des heutigen Heimatmuseums notariell protokolliert. Die Eigentumsverhältnisse eines weiteren Hauses am Museumsplatz sind bis heute völlig ungeklärt.

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