
Minister in Donauwörth: Kommt der direkte Zugang zu Airbus am Bahnhof?


Die Bauarbeiten im Donauwörther Bahnhof kommen voran. Der Personentunnel zum Airbus-Werk fehlt aber noch. Appell an den bayerischen Verkehrsminister Bernreiter.
Der Neuausbau des Donauwörther Bahnhofs schreitet planmäßig voran. Davon konnte sich der neue bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter am Montag bei einem Ortstermin ein Bild machen. Die Bahnsteige 4/5 und 6/7 sind inzwischen von der Unterführung aus auch per Aufzug erreichbar. Ein wichtiger Schritt fehlt aber nach Ansicht regionaler Politiker noch: der sogenannte Durchstich zum Airbus-Werk, also die Fortsetzung des Fußgängertunnels unter den Gleisen hindurch bis zur Industriestraße. Dies verdeutlichten Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler, Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange, Landrats Stefan Rößle und Oberbürgermeister Jürgen Sorre gegenüber dem Minister.
Fackler war es wichtig, dass sich Bernreiter persönlich ein Bild vom Bahnhof macht, in dem täglich um die 10.000 Menschen ankommen oder abfahren. Beim barrierefreien Ausbau laufe gerade der zweite Abschnitt, erläuterte der technische Projektleiter Moritz Pickel. Zwei der vier Bahnsteige seien inzwischen fertiggestellt. "Es rollt", beschrieb Pickel den Baufortschritt. Bis zum Jahreswechsel würden wohl auch die Bahnsteige zu den Gleisen 1 und 2/3 fertig. Bis zum Frühjahr 2023 sollen dann auch alle Aufzüge funktionieren.
"Durchstich zum Airbus-Werk wäre ein Meilenstein in der Geschichte des Donauwörther Bahnhofs"
Der Hauptgrund, warum der Minister nach Donauwörth eingeladen worden war, sei jedoch der gewünschte Durchstich, erklärte Fackler. Hier sei Bernreiter der vielleicht entscheidende Mann: "Das Verkehrsministerium ist Dreh- und Angelpunkt." Man würde sich freuen, den Minister "an unserer Seite zu haben". Der Abgeordnete wies auf die Bedeutung des Fußgängertunnels zu dem Unternehmen mit seinen rund 6500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hin: "Der Durchstich wäre der nächste Meilenstein in der Geschichte des Donauwörther Bahnhofs." Dies diene auch dem Ziel, mehr Pendler an die Bahn zu binden. Die Erwartungen in der Bevölkerung seien hoch, dass dieses Vorhaben verwirklicht werde.

Die Frage sei, wie Bund und Land bei der Millionen-Maßnahme, die seit Jahren im Gespräch ist, helfen können. Das bayerische Verkehrsministerium müsse das Projekt beim Bund anmelden, damit dieser Zuschüsse locker macht.
Bundestagsabgeordneter Lange bat den Minister darum, die Milliarden-Mittel, die der Bund für Verkehrsmaßnahmen zur Verfügung stellt, auch "abzugreifen". Würde der Durchstich verwirklicht, dann wäre "das Konzept des Donauwörther Bahnhofs schlüssig, zukunftsträchtig und nachhaltig".
Minister zeigt sich bezüglich Personentunnel im Bahnhof "zuversichtlich, dass wir das hinbekommen"
Christian Bernreiter entgegnete: "Ich bin zuversichtlich, dass wir das hinbekommen." Jetzt gelte es, zu schauen, welche Möglichkeiten es gebe, das Vorhaben zu fördern. Der Minister kritisierte, dass derzeit Regionalisierungsmittel vom Bund in Milliardenhöhe fehlten.
Der Donauwörther Oberbürgermeister Sorre sagte: "Wir wären gerne schon weiter." Der Durchstich würde dazu beitragen, dass mehr Pendler auf die Bahn umsteigen und die Verkehrsbelastung in der Innenstadt sinkt. Eine Nutzen-Kosten-Analyse, welche die Kommune in Auftrag gegeben hat, liege vor: "Jetzt gilt es, die Planungen voranzutreiben." Die Stadt sei für jede Unterstützung dankbar.
Projektleiter der Bahn spricht von einem "jahrelangen Prozess"
Projektleiter Pickel gab zu bedenken, dass der Bau des etwa 80 Meter langen Tunnels einen "jahrelangen Prozess" bedeute. Es wären über zehn Gleise zu unterqueren. Dies würde Hilfsbrücken nötig machen. Deshalb wäre es ratsam, die Bahn rasch miteinzubeziehen, sollte dieses Projekt in die Gänge kommen. Die versammelten Politiker schauten sich in der Bahnsteig-Unterführung schon mal die Stelle an, an welcher der Tunnel beginnen würde.
Ganz kurz sprach Pickel bei dem Termin auch ein heikles Thema in Zusammenhang mit dem Bahnhof an. Bezüglich einer Toilette beziehungsweise dem Standort dafür sei die Bahn mit der Stadt im Gespräch.
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