
"Ich bin seitdem kein Mensch mehr": Das sagen Betroffene des Hepatitis-Skandals

Plus Der sechste Prozesstag im Hepatitis-Skandal, der die Klinik in Donauwörth erschütterte, ist emotional. Und endlich ist bekannt, wie sie sich wahrscheinlich angesteckt haben.

"Ich bin seitdem kein Mensch mehr", bekennt ein 81-Jähriger, als er am Freitag auf dem Zeugenstuhl im Landgericht Augsburg sitzt. Der Mann aus Gersthofen im Landkreis Augsburg ist sichtlich aufgewühlt, spricht von so vielem, was in der gewohnten Normalität seines Lebens "kaputtgegangen ist". Obwohl er um Beherrschung bemüht ist, schwingt hörbar immer wieder Bitterkeit in seinen Worten mit: "Es ist traurig. Mir reicht's!" Ähnlich geht es einer 50-jährigen Donauwörtherin, die wiederholt vom Weinen geschüttelt wird und zwischen den Tränen ihre Gemütsverfassung so schildert: "Das Ganze ist nun sechs Jahre her und es geht mir psychisch noch immer schlecht."
Es ist Tag sechs im Hepatitis-Prozess am Landgericht Augsburg und sicher der bis dahin emotionalste. Im Gerichtssaal wird spürbar, welche Folgen die Vorfälle jenen Menschen gebracht haben, die sich im besten Vertrauen in die medizinische Behandlung der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth begeben hatten. Erstmals kommen an diesem Tag Opfer des Anästhesisten zu Wort, der dort zwischen Februar 2017 und April 2018 mindestens 51 Patientinnen und Patienten mit Hepatitis C infiziert hat. Er trug das Virus wohl unwissentlich in sich. Als der medikamentenabhängige Arzt vor Operationen Narkosemittel für sich abgezweigt hat, hat er sein Blut in den Blutkreislauf der Operierten gebracht.
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