Um 12 Uhr schrillten die Sirenen, etwa eine halbe Stunde später traf einer von zwei verheerenden Luftangriffen die Stadt. Der 11. April 1945 hat sich mit seinem Schrecken und Leid tief in die Stadtgeschichte eingebrannt. Im Rahmen der Gedenkreihe 80 Jahre Kriegsende – 80 Jahre Frieden gibt es deshalb am 11. April einen ökumenischen Gedenkgottesdienst im Liebfrauenmünster und die Eröffnung der Ausstellung „Donauwörth 1933 bis 1945“ im Haus der Begegnung. Zum Zeitpunkt der Alarmierung vor 80 Jahren wird außerdem zehnminütiges Glockengeläut an die schrecklichen Ereignisse erinnern.
Noch in den letzten Kriegstagen versuchten die Nationalsozialisten durch Mobilisierung und Terror im Inneren, ihre Herrschaft zu erhalten. Kurz vor Kriegsende trafen Donauwörth am 11. und 19. April 1945 zwei Luftangriffe und verheerten die Stadt nur wenige Tage vor dem Einmarsch amerikanischer Truppen. Als süddeutsche Stadt war Donauwörth lange Zeit von direkten Kriegszerstörungen verschont geblieben. Die Wehrmacht plante noch wenige Wochen vor Kriegsende, Donauwörth in eine Verteidigungslinie entlang der Donau einzubinden. Damit sollte das Vordringen alliierter Truppen nach Augsburg und München verhindert werden, ein zu diesem Zeitpunkt jedoch nur mehr illusorisches Ziel. Zugleich rückte der wichtige Verkehrsknotenpunkt Donauwörth ins Ziel der Alliierten, um Truppenverlegungen zu verhindern.
April 1945: Bereich zwischen Industrieviertel und Promenade in Donauwörth zerstört
Die Luftangriffe Mitte April 1945 verwandelten den Bereich zwischen Industrieviertel und Promenade in ein Trümmerfeld. . Die traumatischen Erfahrungen dieser Tage prägten sich tief in das Gedächtnis der Menschen ein. Über 280 Personen verloren durch den Luftangriff ihr Leben, unzählige Menschen wurden verletzt oder verloren ihr Zuhause.

Im Rahmen der Reihe 80 Jahre Kriegsende – 80 Jahre Frieden werden zum Gedenken an diese Zeit verschiedene Veranstaltungen angeboten. In Erinnerung an die Opfer der Luftangriffe auf Donauwörth findet am 11. April um 17 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst im Liebfrauenmünster statt, der von der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Donauwörth, der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Donauwörth und der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Donauwörth in Zusammenarbeit mit dem Donauwörther Stadtarchiv veranstaltet wird. Auch Schülerinnen und Schüler des Donauwörther Gymnasiums werden einen Teil zum Gottesdienst beitragen.
Führungen im Turm des Liebfrauenmünsters Donauwörth
Im Anschluss findet um 19 Uhr die Eröffnung der Ausstellung „Donauwörth 1933 bis 1945“ im Haus der Begegnung statt. Die Ausstellung des Stadtarchivs Donauwörth beleuchtet die Zeit des Nationalsozialismus und das Kriegsende in Donauwörth. Neben der Veränderung der Stadtgesellschaft ab 1933 und während der Kriegsjahre gibt sie auch Einblicke in die Zeit des Wiederaufbaus. Des Weiteren finden am 11. April um 14 Uhr und um 15 Uhr Führungen auf den Turm des Liebfrauenmünsters statt. Dort sind Aufnahmen der nach den schrecklichen Angriffen zerstörten Stadt zu sehen. (AZ)
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