Notärztin Birgit Baier: "Das System ist auf Kante genäht"
Plus Drohen Engpässe? Immer mehr Dienststunden der Notärzte sind in Bayern unbesetzt. Birgit Baier erklärt, wie es im Landkreis Donau-Ries aussieht.
Frau Baier, eine Studie im Auftrag des bayerischen Innenministeriums stellt Probleme bei der Besetzung der Notarztdienste und eine Zunahme der unbesetzten Dienststunden fest, vor allem im ländlichen Raum. Die Daten gehen bis 2019. Sie meinten kürzlich, seitdem sei es noch kritischer geworden. Gibt es im Landkreis Donau-Ries bei den Notärztinnen und Notärzten einen Notstand?
Birgit Baier: Es ist noch kein Notstand. Aber das System ist auf Kante genäht zulasten derer, die noch Notarztdienste übernehmen. Es darf eben niemand ausfallen, krank werden oder in Rente gehen. Wenn einzelne Standorte nicht besetzt sind oder ein Krankenhaus keinen Notfall aufnehmen kann, dann fahren die Notärzte weitere Strecken.
Wieso ändert sich nichts? Liegt das am Fachkräftemangel?
Baier: Wir haben keinen Mangel an Fachkräften, sondern einen Mangel an billigen Fachkräften. Es ist ähnlich wie in der Pflege: Gäbe es mehr Geld, dann gäbe es auch mehr Personal. Der Notarztdienst ist kein lukratives Geschäft. Netto bekommen die meisten in Bayern ungefähr 20 Euro die Stunde. In Baden-Württemberg ist es deutlich mehr. Wir kosten halt Geld und man sieht nicht, was wir leisten.
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