Der Schützenverein Almenrausch Gempfing-Überacker wird 100 Jahre alt und feiert dies am verlängerten Wochenende. „Schützen-Beatz“ heißt das Motto zum Auftakt am Mittwoch: Einlass für die Plattenparty ist um 20 Uhr. Christi Himmelfahrt ist dann Ruhetag. Am Freitag gastiert um 20 Uhr die Kabarettistin Martina Schwarzmann, das Zelt ist bereits komplett ausverkauft. Den Jubiläumsabend am Samstag ab 20 Uhr (Einlass 18 Uhr) gestalten die Twisters unter dem Motto „30 Jahre Eskalation“.
Was vor drei Jahrzehnten als Musikprojekt zweier Cousins begonnen hat, wuchs sehr schnell zu einer der gefragtesten Hochzeitsbands in Oberbayern, die auch jedes Festzelt „entert“. Der Sonntag beginnt um 6 Uhr mit dem Weckruf für das Dorf und dem Empfang der Gastvereine unter den Klängen der Stadtkapelle Rain. Um 10 Uhr ist Festgottesdienst auf dem historischen Platz bei den Linden. Die Festansprachen folgen im Rahmen der Mittagspause um 12.30 Uhr, bevor es um 14 Uhr zum großen Festzug durch das Dorf geht. Mehr als 60 Vereine sind dabei – aus Rain mit Stadtteilen, dem gesamten Schützengau Neuburg-Pöttmes und darüber hinaus, so 1. Schützenmeister Stefan Peters. Fünf Musikkapellen sorgen für den klangvollen Rahmen. Ein weiterer Höhepunkt wird der anschließende Fahneneinzug im Zelt sein. Den Ausklang bestreitet ab 16 Uhr die Marktmusikkapelle Burgheim.
Deshalb heißt der Gempfinger Schützenverein Almenrausch
Schirmherr ist Stadtrat Josef Gawlik, seit Langem selbst Vereinsmitglied. Die Patenschaft haben die Kundinger Auerhahn-Schützen übernommen und selbstverständlich sind auch „Patenkind“ Bayerdilling (Fahnenweihe 1981) und Patenverein Unterstall (eigene Fahnenweihe 1975) mit dabei. Bereits 1910 bis 1914 gab es einen Zimmerstutzen-Schützenverein, der sein Lokal beim Wirt in Überacker hatte und sich vermutlich „Edelweiß“ nannte. Der Neustart 1920 war nur kurzlebig und parallel gründete sich beim „Bräu“ in Gempfing spätestens 1925 der Schützenverein „Almenrausch“. Eine Gründungsurkunde fehlt. Die Benennung nach einer Alpenblume mutet seltsam an, sie entsprang sicherlich einem Schuss Schützenromantik, denn die Berge galten als Ort freien Lebens.
Zunächst „gleichgeschaltet“ im Dritten Reich, endete der Vereinsbetrieb mit Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die förmliche Wiedergründung erfolgte erst am 6. Januar 1960. Seit 1964 beteiligt sich der Verein ununterbrochen und erfolgreich im Schützengau Neuburg-Pöttmes an den Rundenwettkämpfen. 1982 zog man in das mit viel Eigenleistung errichtete geräumige Schützenheim, wo man über zehn moderne Schießstände verfügt. Große Feste feierte man zum 50. Geburtstag im Juni 1975 verbunden mit der Fahnenweihe sowie zum 75. Vereinsjubiläum anno 2000. Überhaupt legt der Verein großen Wert auf die Pflege der Tradition und die Würdigung der ehrenamtlichen Stützen des Vereins – an der Spitze die vier Ehrenmitglieder und sechs lebenden „Wiedergründer“ von 1960.
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