
Plus Eine lang gehegte Befürchtung ist eingetreten: Donauwörth muss ohne die Millionen von Airbus Helicopters auskommen. Das ist nicht nur finanziell ein harter Schlag.
Diese Nachricht ist ein Schock für Donauwörth. Das steht außer Frage. Der Airbus-Konzern ändert seine Struktur, und die guten Gewinne der Helikoptersparte in Donauwörth verschmelzen mit den Verlusten der anderen Unternehmensbereiche. Am Ende bleibt weniger übrig und es wird weniger Gewerbesteuer an Donauwörth bezahlt. Dieses Vorgehen ist legitim, doch es ist für die Große Kreisstadt mehr als schmerzhaft - in zweifacher Weise.
Finanziell wird sich die Stadt Donauwörth komplett neu sortieren müssen. Denn im Rathaus muss man ab 2025 damit rechnen, dass von dem Werk in Donauwörth kaum etwas in die Stadtkasse gespült wird. Dabei hat Donauwörth Millionenprojekte vor der Brust, die schon seit Jahren, gar Jahrzehnten darauf warten, realisiert zu werden. Selbst wenn man sich im Stadtrat uneins war - den Glauben daran, dass Donauwörth ja zumindest das Geld für all das habe, darin war man sich einig. Welche der Projekte zurückstehen müssen und was das alles auch für die laufenden Kosten einer großen Kreisstadt bedeutet, wird sich wohl erst in den kommenden Monaten in seiner Dimension zeigen.
Auch für die Beziehung zwischen der Stadt Donauwörth und Airbus Helicopters ist es ein Tiefpunkt
Doch abseits vom Geld - es ist ein Tiefpunkt in dem Verhältnis zwischen der Stadt, ihren Einwohnern und Airbus Helicopters. Ein Werk, das in diesem Maße eine Stadt prägt - baulich, durch seine tausenden Mitarbeiter und auch beim Verkehr -, dass dieses florierende Werk finanziell für die Stadt Donauwörth kaum noch etwas beitragen wird, ist eine schwer zu schluckende Kröte. Denn auch weiterhin muss Donauwörth investieren und Rücksicht nehmen auf den größten Arbeitgeber der Stadt, des Landkreises. Zuletzt erst waren die Forderungen nach dem "Durchstich" aus der Chefetage wieder öffentlich laut vorgetragen worden.
Nun muss es ohne die Airbus-Millionen weitergehen. Wenn der erste Schock verdaut ist, braucht Donauwörth einen neuen Masterplan.
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